Interrater-Reliabilität von osteopathischen Befunden am Beispiel der Zwerchfelluntersuchung

ZusammenfassungZielÜberprüfung der Interrater-Reliabilität von sechs Osteopathen am Beispiel der Untersuchung des Zwerchfells ohne Vorgabe des verwendeten Tests.MethodeDie Vergleichbarkeit der Befund-ergebnisse wurde mittels geschlossenem Fragebogen überprüft, der individuelle Zugang der Osteopathen zur Untersuchung sowie die Dokumentation der Ergebnisse wurden mittels Videostandbildern und offener Befunddokumentation dargestellt. Die Osteopathen wurden bezüglich bisheriger Testergebnisse von Kollegen, der Probandengesundheit und dem Sprechverbot mit Kollegen verblindet. Die Probanden wurden bezüglich der Testergebnisse verblindet.ErgebnisseDie offene Befunddokumentation zeigte zum Teil sehr große Unterschiede bei der Befundung und der Art der Dokumentation. Auch die Videodokumentation ergab Unterschiede. Es zeigten sich aber auch eine Reihe von Tests, die mehrere Osteopathen übereinstimmend durchführten. Die anhand der geschlossenen Fragebögen ermittelten Kappa-Werte als Maß für die Übereinstimmung ergaben ebenfalls ein sehr heterogenes Bild. Die Resultate sind somit mit Ergebnissen bereits vorliegender Reliabilitätsstudien im viszeralen Bereich vergleichbar.DiskussionBei der osteopathischen Untersuchung und der Dokumentation wurde eine große Bandbreite an Individualität festgestellt. Dies entspricht der Arbeit des Osteopathen, erschwert aber die Auswertung in Bezug auf Vergleichbarkeit.

ObjectivesThis study aims at testing interrater reliability of six osteopaths regarding the testing of the abdominal diaphragm without prior specification of the type of test.MethodologyAn experimental study design was used for this study, testing comparability of results with a questionnaire as well as describing the osteopaths' individual approaches to testing the abdominal diaphragm by analyzing video documentation and osteopaths' documentation of test results.ResultsBased on the analysis of the questionnaire as well as the video documentation, the study confirmed a great variety of individual approaches both in documentation and in types of testing. The video documentation confirms these differences, but at the same time shows a range of tests, which some osteopaths performed identically. The kappa-indices, calculated from the results of the questionnaire and indicating agreement, also showed heterogenic results. Consequently, these results support previous reliability studies' findings in the visceral area.DiscussionA high degree of individuality regarding osteopathic examination and documentation was found. This corresponds to the actual practice of osteopath, but the analysis of the data regarding comparability becomes more difficult.