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2766687 Perioperative Medizin 2009 8 Pages PDF
Abstract

ZusammenfassungPostoperative Morbidität und Mortalität korrelieren direkt mit dem Ernährungszustand chirurgischer Patienten. Für ein optimales chirurgisches Ergebnis muss also eine Mangelernährung prä-, peri- und postoperativ vermieden bzw. adäquat behandelt werden. Die perioperative Ernährung kann grob in 3 Kategorien (prä-, peri- und postoperativ) unterteilt werden, wobei diese 3 Phasen fließend ineinander übergehen.Die Erkennung einer manifesten oder drohenden Mangelernährung muss daher in jeder Phase immer wieder evaluiert werden. Hierfür können Screening tools wie z.B. der Nutritional Risc Score 2000 (NRS 2000) oder der Subject Global Assessment (SGA) eingesetzt werden. Für eine grobe Orientierung sollten aber auf alle Fälle der ungewollte Gewichtsverlust pro Zeiteinheit und der aktuelle BMI abgefragt werden.Eine erforderliche Ernährungstherapie sollte abgestuft in folgender Reihenfolge eingeleitet werden: Diätische Maßnahmen, enterale Supplemente, enterale Ernährung, parenterale Ernährung. Allerdings werden für eine optimale Ernährung o.g. Maßnahmen häufig nach den Bedürfnissen des Patienten kombiniert. Bei mangelernährten Patienten sollte, laut Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Ernährungsmedizin (DGEM), eine präoperative Konditionierung für ca. 7–10 Tage erfolgen. Hierfür werden enterale Supplemente, vor allem immunmodulierende Präparate, empfohlen. Ist die orale/enterale Aufnahme nicht ausreichend kann eine parenterale Ergänzung eingesetzt werden. Die perioperative Ernährung beginnt mit einer präoperativen (bis 3 Stunden vor OP) oralen Zufuhr von kohlehydrathaltigen klaren Flüssigkeiten. Die perioperative parenterale Flüssigkeitszufuhr sollte auf ein Minimum reduziert werden. Postoperativ können Patienten (außerhalb abdomineller Eingriffe) direkt wieder trinken und am OP-Tag essen. Nach großen Eingriffen am oberen GI-Trakt sollte eine frühest mögliche enterale Ernährung begonnen werden, z.B. mit Hilfe von jejunalen Sonden (transnasal, Katheterjejunostomie). Patienten mit Eingriffen am unteren GI-Trakt können am OP-Tag mit Trinken beginnen und ab dem ersten post OP-Tag kann rasch oral Kost aufgebaut werden. Auf Grund der häufig lang anhaltenden post OP katabolen Situation sollte man eine künstliche Ernährung auch längerfristig (auch im ambulanten poststationären Bereich) fortführen.

SummaryPostoperative morbidity and mortality are correlating with the nutritional status of surgical patients. A pre-, peri- and postoperative malnutrition have to be avoided or adequately treated to achieve an optimal surgical result. Perioperative nutrition can be classified in 3 categories: pre-, peri- and postoperative period. All periods are showing an overlapping.The detection of malnutrition has to be re-evaluated in every period. Assessment tools like the NRS 2000 are very helpful for malnutrition detection. For a first evaluation unwanted weight loss and actual BMI have to be inquired.A nutrition therapy should be started in following sequence: Dietary treatment, enteral supplements, enteral nutrition, parenteral nutrition. These nutritional interventions have to be combined to achieve an optimal result. The guidelines of the German Society of Nutrional Medicine (DGEM) are recommending a pre OP nutritional intervention for 7–10 days in malnourished patients. Enteral and immunomodulatory substrates have to be preferred. Parenteral nutrition (PN) has to be supplemented if the enteral nutrition cannot cover the patient's demands. The perioperative nutrition starts with the oral supplementation of carbohydrate-enriched fluids until 2 hours preoperative. All surgical patients (accept abdominal interventions) can start drinking and eating at day of operation. After upper GI-Surgery enteral nutrition should be started at the earliest possible point. After colo-rectal surgery oral/enteral nutrition could be started at the first postOP day. In pursuance of the long-lasting postoperative catabolic situation a long-term ambulatory nutrition therapy has to be considered.

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