Article ID | Journal | Published Year | Pages | File Type |
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9926745 | European Journal of Oncology Nursing | 2005 | 12 Pages |
Abstract
Mangelernährung ist eine bei Krebspatienten häufig auftretende Komplikation. Bei manchen Krebsarten (z. B. bei Pankreaskarzinom) sind bis zu 85 % der Patienten von einer Mangelernährung betroffen. In schweren Fällen kann aus einer Mangelernährung eine Kachexie entstehen: Kachexie ist eine Sonderform der Mangelernährung, bei der es zum Verlust von fettfreier Körpermasse, Muskel-Wasting, Immunschwäche sowie zu einer Verschlechterung des körperlichen und geistigen Zustandes kommt. Darüber hinaus ist eine Tumorkachexie mit einem schlechten Ansprechen auf die verabreichte Therapie, einer gröÃeren Häufigkeit von therapieassoziierten unerwünschten Wirkungen, einem ungünstigen Einfluss auf die Prognose und einer Verschlechterung der Lebensqualität assoziiert. Eine Tumorkachexie stellt ein komplexes multifaktorielles Syndrom dar, das wahrscheinlich auf den Wirkungen von Faktoren beruht, die sowohl aus Patientengeweben als auch aus Tumorgewebe stammen (host- and tumor-derived factors), einschlieÃlich von Zytokinen, die an einer systemischen Entzündungsantwort auf den Tumor beteiligt sind. Die frühzeitige Verabreichung einer Nahrungsergänzung kann eine Mangelernährung korrigieren und bei manchen Patienten die Prognose verbessern. Die alleinige Erhöhung der Nährstoffzufuhr reicht jedoch nicht aus, um die Entstehung einer Kachexie zu verhindern: Diese Beobachtung spiegelt die Komplexität der Pathogenese der Kachexie wider. Nahrungsergänzungsmittel, die entzündungshemmende Wirkstoffe wie beispielsweise mehrfach ungesättigte Fettsäuren (PUFA) oder Eicosapentaensäure (EPA) enthalten, haben sich bei mangelernährten Patienten als vorteilhafter erwiesen als eine reine Supplementierung von Nährstoffen. Es konnte gezeigt werden, dass EPA mit zahlreichen Mechanismen interferiert, die an der Pathogenese der Tumorkachexie beteiligt sind. In klinischen Studien war die Zufuhr von EPA mit einer Korrektur der Kachexie und einer Verlängerung der Lebensdauer assoziiert.
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Authors
J.M. Argilés,