Article ID Journal Published Year Pages File Type
331697 Perspectives in Medicine 2014 21 Pages PDF
Abstract

ZusammenfassungEisen ist ein essentielles Spurenelement, und in Entwicklungsländern besteht eine hohe Prävalenz des Eisenmangels bei Kleinkindern und Frauen im gebärfähigen Alter. Eisenmangel ist oft mit Anämie assoziiert und infolge dessen auch mit Beeinträchtigungen der Arbeitsfähigkeit und der intellektuellen Entwicklung. Außerdem ist das Risiko für Frühgeburten, Totgeburten und Schwächung des Immunsystems bei Eisenmangel erhöht. Die Resorption und Verteilung des Eisens werden homöostatisch reguliert, um das Risiko für einen Mangel und eine Überlastung gleichermaßen zu reduzieren. Diese Mechanismen wechselwirken z. T. mit Mechanismen des oxidativen Stresses und der Entzündung sowie mit der Verfügbarkeit von Eisen für Pathogene. Ein Teil des Eisens im Plasma ist nicht an Transferrin gebunden, und es wird vermutet, dass es zur Atherogenese beiträgt. Volle Eisenspeicher und eine vorausgegangene hohe Eisenaufnahme reduzieren die Eisenresorption im Darm; dies bietet jedoch keinen Schutz gegen eine Eisenüberladung.Empfehlungen für die Eisenaufnahme mit der Nahrung in unterschiedlichen Lebensstadien werden u. a. vom US Food and Nutrition Board, von der FAO/WHO und vom EU Scientific Committee on Food gegeben. Sie basieren auf Schätzungen der Eisenverluste, der Bioverfügbarkeit des Eisens in Nahrungsmitteln und dem Eisenbedarf für Wachstum und Stoffwechsel. Unterschiede bei der Auswahl und Interpretation dieser Schätzungen führen zu unterschiedlichen Empfehlungen durch die verschiedenen Gremien; sie werden ausführlich diskutiert.Die Beurteilung eisenabhängiger Risiken stützt sich auf Berichte über gesundheitsschädigende Wirkungen, die bei Versuchen zur Festlegung von oberen Grenzwerten für die sichere Aufnahme von Eisen mit der Nahrung herangezogen wurden. Durch Eisen verursachte gesundheitliche Schäden können den Darm direkt betreffen oder auf oxidativen Stress oder die Stimulation des Wachstums von Pathogenen zurückgehen. Unglücklicherweise ist die Ableitung reproduzierbarer Ursache-Wirkungs- sowie Dosis-Wirkungs-Beziehungen, die auf einen Zusammenhang zwischen gesundheitsschädigenden Effekten und der Eisenaufnahme hindeuten würden, problematisch, ob sie sich nun auf mechanistische oder auf epidemiologische Beobachtungen stützen. Entsprechende Daten und deren Interpretation werden für das Lumen des Darms, das Gefäßsystem sowie den Intrazellulär- und den Interstitialraum dargestellt, wobei Interferenz durch die Mechanismen der Eisen-Homöostase als wahrscheinliche Erklärung für die Unterschiede bei den epidemiologischen Befunden diskutiert werden.

Keywords
Related Topics
Health Sciences Medicine and Dentistry Medicine and Dentistry (General)
Authors
, , , , ,