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10955869 Mammalian Biology - Zeitschrift für Säugetierkunde 2005 9 Pages PDF
Abstract
Die Kleine Hufeisennase (Rhinolophus hipposideros) zählt mit einem geschätzten Bestand von 1800-2000 Individuen zu den stark bedrohten Fledermausarten in Deutschland. Eine der größten bekannten Wochenstubenkolonien befindet sich in Altenberga/Thüringen, wo im Sommer 2000 insgesamt 137 adulte Tiere (zumeist Weibchen) 67 überlebende Jungtiere großzogen. Als Wochenstubenquartier wurde sowohl der kühle Bierkeller eines Lokals als auch der warme Dachstuhl der Dorfkirche genutzt. Bei relativ kalten Außentemperaturen während der Reproduktionsperiode wurden mehr Hufeisennasen in dem kühlen Bierkeller als in dem Dachstuhl der Kirche angetroffen. Die Lufttemperatur um 22:00 MESZ hatte dabei den stärksten Einfluß auf die Wahl des Tageshangplatzes. Die Korrelation zwischen der Anzahl der Tiere in den beiden Schlafplätzen und der Umgebungstemperatur war nach der Entwöhnung der Jungtiere deutlich vermindert, was auf geringere energetische Anforderungen für die Schlafplatzwahl in dieser Phase schließen läßt. Unsere Studie zeigt, daß nicht nur die bekannten warmen Wochenstubenquartiere von Bedeutung sind, sondern daß Kleine Hufeisennasen auch in kühleren Quartieren erfolgreich Jungtiere aufziehen können. Die Möglichkeit, zwischen verschieden temperierten Wochenstubenquartieren wählen zu können, scheint für den Reproduktionserfolg dieser Art vorteilhaft zu sein und sollte daher im Rahmen von Schutzmaßnahmen unbedingt erhalten werden.
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