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2194141 Mammalian Biology - Zeitschrift für Säugetierkunde 2008 8 Pages PDF
Abstract
Spitzmäuse sind Kleinsäuger mit hoher Stoffwechselrate, die potentiell stark von äußeren Faktoren beeinflusst werden. Mehrere Studien haben sowohl morphologische als auch genetische Variabilität bei Waldspitzmäusen (Sorex araneus) nachgewiesen. Ziel der vorliegenden Studie war die Ermittlung von Mustern in der Größenvariation und zu testen, welche Umweltfaktoren sich am stärksten auf die Körpergröße auswirken. Die meisten untersuchten Gebiete befanden sich im Norden Norwegens (65-70°N), doch wurde auch eines aus dem Süden des Landes (60°N) mit einbezogen. Die Spitzmäuse wurden in 10 aufeinander folgenden Jahren untersucht. Drei Maße (Körperlänge, Schwanzlänge und Körpergewicht) sowie zwei kombinierte Parameter (Schwanzproportion und körperliche Verfassung) wurden zwischen Populationen, Jahren und Monaten, entlang der Höhe über NN, zwischen Küste und Inland sowie zwischen Norden und Süden verglichen. Effekte des Sommerklimas (Temperatur und Niederschlag) wurden ebenfalls überprüft. Größenvariationen wurden für verschiedene Vergleiche gefunden: jährlich, jahreszeitlich, lokal und regional. Die regionale Variation war am stärksten, gefolgt von Variation in Abhängigkeit vom Jahr und der Jahreszeit. Die Ergebnisse legen eine starke Variation der Körpergröße entlang eines Küste-Inlandgradienten nahe, wobei die kleinsten Tiere (Größenreduktion um bis zu 13%) im Inland gefunden wurden. Die wesentlichen Unterschiede zwischen den Küsten- und Inlandhabitaten sind die niedrigere Wintertemperatur und die dünnere Schneedecke im Inland (was mit Habitatproduktivität in Verbindung gebracht wird), wodurch möglicherweise kleinere Tiere mit geringerem Energiebedarf einen Selektionsvorteil haben. Die übrige Variation war meist gering (<5%). Die meisten Ergebnisse deuten auf Klima und Habitatproduktivität als die wichtigsten Faktoren hin, die auch innerhalb von Standorten zwischen den Jahren variieren können. Weder Bergmannsche oder Allensche Regel noch das Dehnelsche Phänomen wurden in der vorliegenden Studie bestätigt, wogegen das Inselsyndrom teilweise bestätigt wurde. Geringere Größenvariationen sind wahrscheinlich nur proximate Adaptationen an das lokale Nahrungsangebot, wogegen größere Variationen eher ultimate Anpassungen darstellen.
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