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4383983 Basic and Applied Ecology 2013 8 Pages PDF
Abstract
Seit ein paar Jahrzehnten ist bekannt, dass europäische Kaninchen Samen und fleischige Früchte von einheimischen holzigen Pflanzen fressen, aber bis heute wurden die relevanten Faktoren für die Endozoochorie wie der Samenfraß (Zerkauen und Verdauen), die sexuelle Differenzierung oder die zeitlichen Muster der Samenaus-scheidung kaum erforscht. In dieser Studie untersuchten wir die Samenausbreitung durch wilde Kaninchen von drei mediterranen Straucharten, indem wir die Samenaus-scheidung und die Keimung nach der Darmpassage überwachten. Die Samen von drei Straucharten mit fleischigen Früchten (Crataegus monogyna, Myrtus communis und Pistacia lentiscus) wurden an zwölf adulte, wilde Kaninchen (Oryctolagus cuniculus, sechs Männchen und sechs Weibchen) ähnlicher Größe und Alters verfüttert. Nach der Aufnahme der Früchte wurden die Samen alle 12 h für eineinhalb Tage aus dem Kot zurückgewonnen. Die Vitalität und die Keimung der wiedergewonnenen Samen wurden im Vergleich zu nicht gefressenen Samen getestet. Zwischen 5-76% der aufgenommenen Samen konnten aus dem Dung wiedergewonnen werden, mit signifikanten Unterschieden zwischen den Arten und dem Geschlecht. Die meisten Samen von M. communis wurden 12-24 Stunden nach der Aufnahme wiedergewonnen, fast alle Samen von C. monogyna wurden 0-12 Stunden nach der Aufnahme wiedergewonnen, und von P. lentiscus wurden keine Samen wiedergewonnen. Nur im Fall der Samen von M. communis war die Wiedergewinnungsrate bei den Weibchen größer als bei den Männchen. Die Passage durch den Kaninchendarm steigerte die Keimfähigkeit der Samen bei M. communis signifikant und verminderte sie bei C. monogyna. Zusammenfassend agierten die wilden Kaninchen als Samenfresser von C. monogyna und P. lentiscus und als potenzielle Samenverbreiter bei M. communis.
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