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4384494 Basic and Applied Ecology 2009 9 Pages PDF
Abstract
Man nimmt an, dass Veränderungen in der Beweidungswirtschaft während der letzten Jahrzehnte für die Abnahme der Populationen von Vögeln verantwortlich sind, die auf Grünland brüten. Die Beziehungen zwischen verschiedenen Arten der Beweidungswirtschaft, der Vegetationsstruktur und -zusammensetzung und der Verfügbarkeit von Invertebraten-Nahrungsressourcen für Singvögel ist bisher kaum bekannt. In dieser Studie untersuchten wir die Auswahl der Orte für die Nahrungssuche bei Wiesenpiepern (Anthus pratensis L.), die in Flächen brüteten, die in hoher Intensität von Schafen beweidet wurden, oder in Flächen, die in geringer Intensität von Schafen und Rindern beweidet wurden. Wir beprobten die oberirdisch lebenden Invertebraten, maßen die Vegetationshöhe und führten Vegetationsaufnahmen in Flächen durch, in denen Wiesenpieper bei der Nahrungssuche beobachtet wurden und in Flächen, die zufällig ausgewählt wurden. Die Vögel suchten in Flächen mit geringerer Vegetationshöhe und -dichte nach Nahrung und in Flächen, die einen geringeren Anteil des dominanten, Bulten formenden Grases Molinia caerula aufwiesen. Sie suchten nicht in den Flächen mit der höheren Gesamtbiomasse an Invertebraten nach Nahrung, sondern in Flächen, mit den bevorzugten Vegetationsmerkmalen. Die Invertebraten-Biomasse war an den Orten der Nahrungssuche tendenziell höher als in den zufällig ausgewählten Flächen. Die Distanzen bei der Nahrungssuche der Wiesenpieper war in intensiv beweideten Flächen größer. Unsere Ergebnisse stützen die Hypothese, dass von den Ressourcen unabhängige Faktoren, wie die Zugänglichkeit der Nahrung und die Mobiliät der Nahrungssuchenden, die Flächenwahl bestimmen und als Selektionsfaktoren wichtiger sind als die Nahrungsverfügbarkeit an sich. Die Zugänglichkeit der Nahrung scheint bei hohen Beweidungsintensitäten sogar ein noch wichtigerer Faktor zu sein, wenn die Häufigkeit und Größe der Nahrung abnimmt. In unserem Hochland-Beweidungssystem scheint eine gemischte Beweidung bei geringer Intensität im Vergleich zu einer intensiveren Beweidung vor allem durch Schafe den Wiesenpiepern eine geeignetere Kombination aus Höhe, Pflanzendiversität, struktureller Heterogenität und Nahrungsversorgung für die Nahrungssuche zur Verfügung zu stellen.
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Authors
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