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4384608 Basic and Applied Ecology 2009 7 Pages PDF
Abstract
Immer wenn potentiell abschreckende, pflanzliche Stoffe von Insekten eingelagert werden, liegt die Vermutung nahe, dass sie diese Stoffe zu ihrem eigenen Schutz gebrauchen. Der Flohkäfer Longitarsus melanocephalus lagert bis zu 2% seines Trockengewichts an Iridoidglykosiden ein, welche er aus seiner Futterpflanze Plantago lanceolata aufnimmt. Bisher ist jedoch unklar, ob er durch diese vergleichsweise geringen Konzentrationen irgendeinen Schutz erlangt oder nicht. Um dies zu klären, haben wir einige boden- oder streubewohnende potentielle Feinde und Pathogene daraufhin getestet, ob sie durch Iridoidglykoside gehemmt oder abgeschreckt werden. In Futterwahlversuchen wurden den Prädatoren Lithobius forficatus und Forficula auricularia, sowie den entomopathogenen Nematoden Heterorhabditis bacteriophora Puppen von L. melanocephalus und Tribolium castaneum angeboten. Während L. forficatus die iridoidglykosidhaltigen Puppen vermied, liess sich bei den beiden anderen Testorganismen keine abschreckende Wirkung feststellen. Auch bei Versuchen mit Kunstfutter (2% Iridoidglykosidgehalt) gab es bei L. forficatus eine abschreckende Wirkung, während bei F. auricularia keine festzustellen war und diese Konzentration für H. bacteriophora keine toxische Wirkung besaβ. Von den getesteten Pathogenen zeigten die entomopathogenen Pilze Beauveria bassiana und Metarhizium anisopliae keine Hemmung durch Konzentrationen von bis zu 2% Iridoidglykosiden. Dagegen wurde aber das entomopathogene Bakterium Bacillus thuringiensis bereits durch die Konzentrationen, wie sie in L. melanocephalus zu finden sind, wirksam gehemmt. Da Bacillus thuringiensis nur ein Beispiel von vielen entomopathogenen Bodenbakterien ist, könnte der antimikrobielle Effekt ein weiterer wesentlicher selektiver Vorteil der Einlagerung von Iridoidglykosiden für L. melanocephalus sein.
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