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4384621 Basic and Applied Ecology 2009 12 Pages PDF
Abstract
Die Domestikation von Nutzpflanzen selektiert nach etlichen Merkmalen, die sich oft dramatisch von denen der wilden Vorläufer unterscheiden. In manchen Fällen führen diese Modifikationen zu verstärktem Herbivorendruck, indem die Attraktivität für herbivore Insekten gesteigert und/oder die Effektivität von natürlichen Gegenspielern reduziert wird. Diese Studie untersuchte die Effekte der Fruchtgrößenzunahme auf die Olive (Olea europaea L.), die spezialisierte Olivenfliege, Bactrocera olea (Rossi), und ihre spezialisierten Larvalparasitoide. Wilde Oliven sind klein (<2 mm Fruchtfleischdicke) und die mit B. oleae assoziierten Larvalparasitoide haben kurze Legebohrer (<3 mm), während kultivierte Früchte größer sind (4-8 mm Fruchtfleischdicke). Weibliche Fliegen legen mehr Eier auf große Früchte als auf kleine. Das geschieht sowohl innerhalb einer Sorte als auch beim Vergleich unterschiedliche großer Sorten ohne daß die Fitness der Nachkommen beinträchtigt werden würde. Die Fliegenlarven bohren sich mit zunehmendem Alter und zunehmender Fruchtgröße tiefer in das Fleisch der Olive ein. Dagegen parasitiert der spezialisierte Larvalparasitoid, Psyttalia lounsburyi (Silvestri) die Wirte in kleinen Früchten mit größerem Erfolg als die in großen. Die gegensätzliche Beziehung zwischen der Performanz der Fliege und ihres koevoluierten Parasitoiden an Früchten mit zunehmender Größe zeigt, daß der Olivenanbau den Erfolg der Fliege begünstigt indem eine bessere Nahrungsresource und größerer feindfreier Raum geboten werden. Die Befunde bieten eine gewisse Erklärung dafür, daß die jahrzehntelangen Bemühungen, B. oleae mit Larvalparasitoiden zu kontrollieren im Mittelmeergebiet fehlgeschlagen sind und belegen desweiteren, daß die Domestikation von Nutzpflanzen Wirt-Parasitoid-Interaktionen verändern kann.
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Authors
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