Article ID | Journal | Published Year | Pages | File Type |
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4384626 | Basic and Applied Ecology | 2009 | 8 Pages |
Abstract
Die Kadaver von groÃen Herbivoren sind kurzfristige Ressourcen, deren Auswirkungen auf Tiergemeinschaften und ökologische Prozesse nur wenig verstanden sind. In gemäÃigten Wäldern sind während des Winters sich lange haltende Kadaver von Huftieren eine primäre Ressource für viele Arten von Vögeln und Säugetieren. Fakultative Aasfresser fressen auch lebende Beute und es kann daher zu unerwarteten sekundären Effekten auf Populationen von Arten kommen, die nicht direkt mit der Aasnutzung verbunden sind. Ãber Fährtensuche im Schnee und direkte Beobachtungen im Wald von BiaÅowieża (Ostpolen) untersuchten wir, ob die Kadaver von groβen Huftieren räumliche Reaktionen bei fakultativen Aasfressern und ihren Beutetieren auslösten. Wir fanden, dass in der Nachbarschaft von Kadavern Kolkraben Corvus corax, Eichelhäher Garrulus glandarius und Rotfüchse Vulpes vulpes mit signifikant gröÃerer Wahrscheinlichkeit anwesend waren. Tatsächlich wurden groÃe Ansammlungen der beiden Vogelarten ausschlieÃlich in der Nähe dieser Plätze gefunden. Aufgrund dieser Aggregationen war die Wahrscheinlichkeit für die Begegnung von Räuber und Beute (Rotfuchs und Hase Lepus europaeus) in der Nähe von Kadavern signifikant höher. Als Folge nahm die Häufigkeit von Hasen und anderer lebender Beute wie dem Eichhörnchen Sciurus vulgaris in der Nachbarschaft ab, entweder aufgrund von Tötungen oder Räubervermeidung. Diese Untersuchung liefert den ersten Beweis dafür, dass sich ein Impuls durch einen Kadaver in offensichtlich entfernte trophische Ebenen, wie z. B. Herbivore, durch fakultative Aasfresser fortsetzt, und zeigt so einige wenig beachtete aber wichtige Auswirkungen einer Aasressource auf die Gemeinschaftsstrukur.
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Life Sciences
Agricultural and Biological Sciences
Animal Science and Zoology
Authors
Ainara Cortés-Avizanda, Nuria Selva, Martina Carrete, José A. Donázar,