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4384841 Basic and Applied Ecology 2006 7 Pages PDF
Abstract
Wir erstellten Artenlisten der Vögel, Reptilien und Amphibien, die in ungarischen Schutzgebieten gefunden werden und nutzten diese dann dazu, das Ausmaß des historischen Artenreichtums abzuschätzen, indem wir Arten-Areal-Beziehungen verwendeten. Die Situation des 18. Jahrhunderts, bevor großräumige Landschaftsveränderungen wie Flussregulierungen und Drainagen stattfanden, konnte näherungsweise rekonstruiert werden. Die Arten-Areal-Beziehung war für alle drei Gruppen signifikant. Wir schätzten ab, dass eine Amphibienart, 4 Reptilienarten und 230 Vogelarten in den letzten zwei Jahrhunderten in Ungarn ausstarben. Das letzte scheint sehr unwahrscheinlich. Deshalb bewerteten wir das Aussterben von Greifvögeln (Falconiformes), welche die bestbekannte Gruppe darstellt. Nach unserer Einschätzung sollte es 23 Greifvogelarten geben, die in Ungarn ausstarben. Wir fanden jedoch nur 14 potenzielle Arten, auch wenn wir unwahrscheinliche Arten mit berücksichtigten. Daraus schlossen wir, dass das derzeitige Muster des Artenreichtums für einige Taxa (wie Vögel) noch keinen Gleichgewichtszustand erreicht hat, während es für andere (Amphibien und Reptilien) diesen bereits erreicht hat. Auch wenn es wünschenswert wäre, die Analyse auf andere Taxa auszudehnen, weist dieses Ergebnis bereits auf die Existenz eines zeitverzögerten Aussterbens der Arten nach der Zerstörung des Habitats hin, also auf eine Aussterbeschuld. Derzeit haben nur wenige Untersuchungen von einem Zeitverzögerungseffekt berichtet. Die Ergebnisse dieser Untersuchung weisen jedoch darauf hin, dass die Aussterbeschuld wichtig sein kann und berücksichtigt werden sollte, wenn Erhaltungsstrategien entwickelt werden.
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