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4384871 Basic and Applied Ecology 2008 9 Pages PDF
Abstract
Aus Sicht des Naturschutzes werden die Toleranzen von Arten gegenüber Störungen häufig verallgemeinert und lassen einen Bezug zu räumlichen Skalen und den zugrundeliegenden Prozessen vermissen. Um zu untersuchen, wie typische Durchschnittsarten auf Habitatfragmentierung und Störung reagieren, verwendeten wir einen Vielartenansatz, um die Nutzungsmuster von fünf spezialisierten Dünenarthropoden (Schmetterlinge: Hipparchia semele, Issoria lathonia; Heuschrecken: Oedipoda caerulescens; Spinnen: Alopecosa fabrilis, Xysticus sabulosus) in kürzlich fragmentierten Küstendünenhabitaten zu behandeln, die unterschiedlichen Arten und verschieden starken lokalen Störungen ausgesetzt waren, wie z. B. Vertritt durch Weidevieh oder Menschen. Die Nutzungsmuster wurden in zwei aufeinander folgenden Jahren in 133 Graudünenfragmenten der flämischen Küstendünen (Belgien, Frankreich) untersucht. Durch die Berücksichtigung der Arten als zufällige Faktoren legten wir den Schwerpunkt eher auf Generalisierung als auf die Dokumentation artspezifischer Muster. Unsere Untersuchung zeigt, dass die negativen Effekte lokaler Störungen auf die Arthropodenvorkommen nicht unabhängig vom Landschaftskontext interpretiert werden können, und dass sie ernster sind, wenn die Flächengröße und -vernetzung abnehmen. Wenn wir die Flächengröße und die Vertrittintensität kontrollieren, ist die Wahrscheinlichkeit des Artvorkommens in wenig vernetzten Flächen bei Beweidung größer als bei Freizeitnutzung. Die Vorkommen nehmen außerdem mit zunehmender Intensität des Weideviehvertritts ab, nehmen jedoch mit zunehmendem Vertritt durch Touristen zu. Diese Untersuchung liefert Belege für art- und landschaftsabhängige Effekte lokaler Störungen auf die Nutzungsmuster von Arten. Besonders wichtig ist, dass gezeigt wird, dass der Vertritt von sensiblen Dünenfragmenten zum Aussterben von lokalen und Metapopulationen in Landschaften führen wird, wenn der Vertritt in einer räumlich autokorrelierten Form stattfindet. Das Ergebnis (die räumlichen Muster) variiert jedoch in Relation zur Störungsart und weist darauf hin, dass die Effekte von Störungen nicht generalisiert werden können.
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