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4384927 Basic and Applied Ecology 2008 10 Pages PDF
Abstract
Europäische Agrarlandschaften stellen ein Mosaik aus intensiv genutzter Anbaufläche und seminatürlichen Landschaftselementen dar. Obwohl seminatürliche Elemente häufig nur einen kleinen Teil der Gesamtfläche einnehmen, sind sie wichtige Lebensraumelemente für einen Großteil der Biodiversität in Agrarlandschaften. Mit Beginn der landwirtschaftlichen Intensivierung, kam es zur zunehmenden Fragmentierung der seminatürlichen Habitate bei gleichzeitiger Abnahme der Artenvielfalt. Um die Diversität in Agrarlandschaften effektiver schützen zu können, ist es von entscheidender Bedeutung, den Zusammenhang zwischen Landschaftsstruktur und der räumlichen Verteilung von Arten besser zu verstehen. Hierzu wurden in der vorliegenden Arbeit die landschafts- und habitatspezifischen Diversitätskomponenten von Wildbienen, Wanzen und Laufkäfern in zwei unterschiedlich strukturierten Agrarlandschaften in der Schweiz berechnet. In beiden Landschaften wurde die Gesamtartenzahl (γ) in ihre additiven Komponenten innerhalb (αP) und zwischen (βP) den Elementen eines Habitattyps aufgeteilt. In der Landschaft mit inselartiger Verteilung seminatürlicher Elemente, trug die Diversität zwischen Elementen (βP) 44% zur Gesamtdiversität (γ) bei. Diese Diversitätskomponente war signifikant höher, als bei einer zufälligen Verteilung der Habitatelemente auf die unterschiedlichen Habitattypen. In der vernetzten Landschaftssituation trug die Diversität zwischen Elementen (βP) nur 32% zur Gesamtdiversität (γ) bei und unterschied sich nicht von der Zufallsverteilung. Die Diversität innerhalb habitatspezifischer Elemente in der fragmentierten Situation war über alle Habitattypen hinweg gering (αP=23-24%), wohingegen diese Diversitätskomponente in der vernetzten Landschaft tendenziell höher war (αP=22-38%). Die unterschiedliche Reaktion der funktionell verschiedenen Insektengruppen auf die Landschaftsstruktur, erklärt sich aus den bekannten Unterschieden hinsichtlich der Ressourcenspezialisierung und Mobiltät zwischen Bienen, Wanzen und Laufkäfern. Unterschiede in den Diversitätskomponenten zwischen Landschaften und Artengruppen weisen auf die Notwendigkeit flexibler Schutzkonzepte hin. Der Schutz der habitatspezifischen Diversität in fragmentierten Landschaften mit geringer Diversität innerhalb der einzelnen Elemente (αP) mag die Unterschutzstellung einer größeren Anzahl an Habitatelementen erfordern als in Landschaften mit einer höheren Diversität innerhalb einzelner Habitatelemente (αP).
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Authors
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