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5742888 Basic and Applied Ecology 2016 33 Pages PDF
Abstract
Farbpolymorphismus bei Blüten ist gut dokumentiert, aber wie die Häufigkeiten der Blütenmorphen sich mit der Zeit verändern, ist normalerweise unbekannt. Wir untersuchten diese Frage an der Mariendistel Silybum marianum (Asteraceae). Purpurfarbene Blüten treten in Israel weithin auf, aber eine seltene weiße Morphe wird seit den 1920iger Jahren nachgewiesen, zuerst im Südteil des Landes. Sieben Jahre lang registrierten wir die Häufigkeiten der beiden Farbmorphen in 17 Populationen entlang eines Nord-Süd-Transekts (156 km), das einen steilen Niederschlagsgradienten bildet. Der Anteil der weißen Blüten je Population nahm von Süden nach Norden ab, und der mittlere Anteil fiel im Laufe der Untersuchung von 24% auf 12%. Vier Populationen starben aus, aber zwei wurden wiederbegründet und zwei weitere Populationen gingen auf weniger als zehn Individuen zurück. Um mögliche Unterschiede in der Fitness der beiden Morphen festzustellen, sammelten wir in zwei Jahren reife Blütenstände kurz vor der Ausbreitung der Samen in allen dimorphen Populationen. Es gab keine Unterschiede zwischen den Farbmorphen hinsichtlich der Zahl der voll entwickelten, befressenen und verkümmerten Samen. Es gab auch keinen geographischen Trend. Bestäuber-Insekten mieden die weiße Morphe nicht. Damit konnte die Abnahme der weißen Morphe im Untersuchungszeitraum nicht durch negative Interaktionen mit Bestäubern oder Samenfressern erklärt werden. Unsere Befunde sind kompatibel mit genetischer Drift, die durch bottleneck-Effekte und Gründereffekte vermittelt wird, aber diese Erklärung wurde nicht direkt geprüft. Unsere Untersuchung liefert einen Beitrag zur gegenwärtigen Diskussion um die Rolle von natürlicher Selektion gegenüber Zufallsereignissen für den Erhalt von Farbpolymorphismen bei Blüten.
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