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6297992 Basic and Applied Ecology 2016 10 Pages PDF
Abstract
Freizeitjäger haben die natürlichen Räuber der Weißwedelhirsche (Odocoileus virginianus) in weiten Teilen Nordamerikas ersetzt und sind der wichtigste Risikofaktor (sowohl direkt als auch indirekt) für deren Überleben. Auf einem 1861-ha-Anwesen in Oklahoma (USA) untersuchten wir, wie kontrollierte Bejagung das Bewegungsverhalten (Bewegungsrate = m/h) und den relativen Ortsveränderungsindex (%) von 37 adulten (Alter ≥2.5 Jahre) Hirschen beeinflusste. Wir betrachteten drei Risikostufen (Kontrolle = kein Risiko, geringes Risiko = 1 Jäger/101 ha und hohes Risiko = 1 Jäger/30 ha), zwei Tageszeiten (tagsüber und nachts) sowie den Zeitverlauf (36 Tage). Die Zeit wurde als eine kontinuierliche Variable modelliert, die fünf Risiko-Perioden abdeckte: Vorsaison (kein Risiko), Erkundungsphase (Risiko), Ruhe vor der Jagd (kein Risiko), Jagdzeit (Risiko) und Nach-Jagd-Phase (kein Risiko). Die Bewegungsrate nahm über die Zeit bei allen Risikostufen ab, aber das Ausmaß der Abnahme variierte zwischen den Behandlungen. Die Abnahme der Bewegungsrate war ähnlich für die Kontrolle und bei geringem Risiko während der Nacht und tagsüber, aber es gab Unterschiede zwischen der Hoch-Risiko-Behandlung und den beiden anderen Behandlungen. Die relative Ortsveränderung der Hirsche war am Anfang der Untersuchung am größten und nahm mit der Zeit bis auf ein Drittel des Ausgangswertes in der Nachsaison ab. Die Hirsche reagierten auf die Anwesenheit von Jägern im Gelände, indem sie ihre Bewegungen räumlich und zeitlich anpassten, um möglichen Kontakt mit Jägern zu vermeiden. Sie reduzierten ihre Bewegungen und nutzten kleinere Gebiete intensiver. Dies könnte dazu führen, dass die Hirsche seltener von Jägern aufgespürt werden, wodurch die Überlebenswahrscheinlichkeit durch geringeren Abschuss steigt. Die Kenntnis der Reaktionen der Hirsche auf Jäger (und bei unterschiedlichen Risikostufen) könnte dafür genutzt werden, entsprechend der Ziele des Populationsmanagements Abschüsse zu erleichtern oder zu reduzieren.
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Authors
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