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6298004 Basic and Applied Ecology 2014 9 Pages PDF
Abstract
Es ist seit langem bekannt, dass die Räuber von Pflanzen kontrollierenden Herbivoren indirekt die Pflanzenbiomasse steigern, während neuere Untersuchungen aufdeckten, dass Räuber von Pflanzen fördernden Detrivoren den entgegengesetzten Effekt auf die Pflanzenbiomasse haben können. Generalistische Räuber, wie z.B. Frösche, die typischerweise das Pflanzenwachstum in grünen Nahrungsnetzen befördern, könnten das Pflanzenwachstum negativ beeinflussen, indem sie Beutetiere aus den braunen Nahrungsnetzen konsumieren. Auf einer alpinen Feuchtwiese in Tibet testeten wir die Hypothese, dass die lokal häufige Froschart Rana kukunoris das Pflanzenwachstum negativ beeinflussen könnte, und zwar durch die Reduktion von Dungfressern, die das Pflanzenwachstum durch die Verstärkung des Nährstoffumsatzes fördern. Wir führten über eine Vegetationsperiode hinweg ein faktorielles Freilandexperiment (mit/ohne Räuber × mit/ohne Dung) mit replizierten Käfigen durch. Wo Dung vorhanden war, reduzierten die Frösche signifikant die Abundanz der dungfressenden Käfer und Fliegen (einschließlich der Fliegeneier und Maden), wodurch der Gewichtsverlust der Fladen und, indirekt, die oberirdische Pflanzenmasse in der Umgebung der Fladen (um 22%) reduziert wurden. In Behandlungen ohne Dung beeinflussten die Frösche die pflanzliche Biomasse nicht. Die Anzahl der Dungkäfer war positiv mit dem Gewichtsverlust des Dungs und der Konzentration löslichen Stickstoffs im Boden verbunden (nicht aber mit der Gesamt-Stickstoffkonzentration), welche ihrerseits positiv mit der oberirdischen Pflanzenbiomasse korreliert waren. Diese Ergebnisse zeigen, dass eine genera-listische Räuberart, die in einem grünen Nahrungsnetz fußt, eine entgegengesetzte Rolle in einem braunen Nahrungsnetz spielen kann, und sie zeigen, dass eine differenziertere Einschätzung der funktionellen Rolle von Räubern in tritrophischen Systemen erforderlich ist, um ihre kaskadierenden Effekte genau vorherzusagen. Zukünftige Studien müssen die relative Stärke der Kaskadeneffekte, die über grüne und braune Kanäle vermittelt werden, erfassen, um die Netto-Kaskadeneffekte abzuschätzen, die von generalistischen Räubern in natürlichen Nahrungsnetzen bewirkt werden.
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Authors
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