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6298021 Basic and Applied Ecology 2015 33 Pages PDF
Abstract
Die Fähigkeit von phytophagen Insekten, entfernte Pflanzen zu erreichen, beeinflusst ihre räumliche Verteilung und Ausbreitung über die Lebensräume. Blattläuse (Hemiptera: Aphididae), von denen etliche bedeutende Schädlinge oder Vektoren für Viren sind, haben zwei Möglichkeiten der Ausbreitung: Flug zu entfernten Pflanzen bei geflügelten Blattläusen (Alatae) und laufende Fortbewegung bei flügellosen Blattläusen (Apterae). Die Ausbreitungsfähigkeit von Blattlausindividuen hat weitreichende Konsequenzen für die räumliche Verteilung, da eine einzige Blattlaus schnell eine neue Kolonie durch parthenogenetische Fortpflanzung begründen kann. Wir zeigen, dass wandernde flügellose Blattläuse großen Anteil an der Ausbreitung über zuvor unbekannte Entfernungen haben. Wir markierten flügellose Erbsenläuse (Adulte und Nymphen) mit fluoreszierendem Farbpulver und verfolgten ihre Bewegungen zu verschiedenen Jahreszeiten, wodurch wir die Ausbreitungsfähigkeit von Individuen erfassen konnten. In einem naturnahen Habitat konnten einzelne Blattläuse wandernd innerhalb von 7 Stunden Pflanzen erreichen, die 13.5 m vom Freilassungsort entfernt standen. Das ist viel weiter als frühere Schätzungen zur Wanderfähigkeit von Blattläusen auf dem Boden. In einem kommerziellen Luzernefeld wanderten die Blattläuse bis zu 7 m in 4 Stunden. Die zurückgelegten Strecken variierten mit dem Alter (Adulte vs. Nymphen) und den Umweltbedingungen. Die Ausbreitung durch Wandern bei Blattläusen kann wichtige Folgen für die räumliche Verteilung in natürlichen Habitaten haben, für die Befalls- und Schadensraten und die Virenepidemiologie auf landwirtschaftlichen Flächen und sollte in Modellen zur Ausbreitung von Blattläusen und Viren berücksichtigt werden.
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