Article ID | Journal | Published Year | Pages | File Type |
---|---|---|---|---|
6298026 | Basic and Applied Ecology | 2015 | 9 Pages |
Abstract
Gebüschstrukturen entlang von Flussläufen in Ostkenia bilden wichtige Lebensräume für viele gefährdete Tierarten. Diese Ãkosysteme stellen auÃerdem wichtige Ãkosystemdienstleistungen für die Menschen bereit, die sich entlang der Flussläufe angesiedelt haben, bereit. Die intensive anthropogene Nutzung während der letzten Jahrzehnte führte zu einem starken Rückgang dieser Gebüschstrukturen und damit verbunden zu einer Fragmentierung der verbliebenen Vegetation. In der vorliegenden Untersuchung haben wir das Vorkommen der für Kenia endemischen Drosselart Turdoides hindei aufgenommen und eine detaillierte Landnutzungskartierung entlang des Nzeeu Flusses in Ostkenia, unserem Studiengebiet, durchgeführt. Dabei wurde die Verweildauer der Individuen in den Gebüschresten gemessen. Für die Gebüschreste haben wir weitere, detaillierte Charakteristika aufgenommen: ursprüngliche und invasive Vegetation, GebüschgröÃe, und das Verhältnis zwischen Habitatrand und HabitatgröÃe. AuÃerdem wurden potentielle Konflikträume identifiziert, in denen sich menschliche Nutzung und das Vorkommen dieser Vogelart überlagern. Die vier beobachteten Familiengruppen hielten sich überwiegend in dichtem Gebüsch auf, das hauptsächlich aus der invasiven Pflanzenart Lantana camara bestand. Die Individuen hielten sich überproportional länger in kleinen Habitatresten und in Gebüschen mit einem groÃen Habitatrand-HabitatgröÃe-Verhältnisse auf. Die berechneten 75%- und 95%-Kernels zeigten keine Ãberlappung zwischen den vier Familiengruppen und nur eine geringe Ãberschneidung mit den 75%-Störungskernels menschlicher Aktivitäten. Unsere Daten zeigen dass die invasive Pflanzenart L. camara ein wichtiges Sekundärhabitat für T. hindei darstellt, selbst wenn die Gebüsche klein sind und ein groÃes Habitatrand-HabitatgröÃe-Verhältnis aufweisen. Die Vogelart meidet offene Flächen, da hier von einem erhöhten Prädationsdruck ausgegangen werden kann. Die geringe Ãberlappung von Bereichen menschlicher Aktivität und dem Vorkommen von T. hindei könnte entweder auf das geringere Vorhandensein von Gebüschstrukturen in diesen Bereichen zurückzuführen sein, oder eine Reaktion auf die intensive Vogeljagd in diesen Gebieten sein. Die Rodung von Gebüschen und deren Umwandlung in landwirtschaftlich genutzte Fläche wirken sich somit negativ auf die Persistenz von T. hindei aus. Um das Ãberleben der verbliebenen T. hindei Familiengruppen in unserem Studiengebiet sicherzustellen schlagen wir ein Netzwerk von Gebüschstrukturen vor, welche durch die hohe Mobilität dieser Vogelart ein Ãberleben, selbst in einer lückenhaften Umwelt ermöglicht.
Related Topics
Life Sciences
Agricultural and Biological Sciences
Animal Science and Zoology
Authors
Mike Teucher, Christina Fischer, Christin Busch, Michelle Horn, Jana Igl, Janika Kerner, Anke Müller, Ronald K. Mulwa, Jan Christian Habel,