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6298036 Basic and Applied Ecology 2014 27 Pages PDF
Abstract
Ergänzende Fütterungen sind ein häufiges, aber umstrittenes Mittel beim Management von Wildtieren, weil sie sowohl dem Menschen als auch den Wildtieren nützen können (z.B. durch erhöhte Siedlungsdichten der Wildtiere), aber es gibt auch Nachteile (z.B. erleichterte Übertragung von Krankheiten). Bei Arten, die häufig mit dem Menschen in Konflikt geraten, gibt es zwei entgegengesetzte Ansichten: (i) dass sich mit Fütterungen Tiere effektiv von unerwünschten Plätzen weglocken lassen (ablenkende Fütterung; Hypothese 1) und (ii) dass Fütterungen Problemverhalten anregt (zunehmende Toleranz gegenüber dem Menschen und Aufsuchen von menschlichen Einrichtungen; Hypothese 2). Wir formulierten eine alternative Hypothese (Hypothese 3), die besagt, dass die Variabilität im Individualverhalten allgemeine, die Population umfassende Verhaltensmuster hinsichtlich der Fütterungen abschwächt. Mithilfe von GPS-Lokalisation und Ressourcenauswahl-Funktionen zeigen wir für den „konfliktreichen” Braunbären (Ursus arctos), dass keins der entgegengesetzten Managementmodelle (Hypothesen 1 und 2) zutrifft. Der Grund ist, dass individuelle Variation im Auswahlverhalten bezüglich der Fütterungen populationsweite Reaktionsmuster abschwächte (Hypothese 3) und dies sogar in stark unterschiedlichen Umweltkontexten (Schweden und Slowenien, d.h., bei unterschiedlichen Bären- und Bevölkerungsdichten, unterschiedlicher Geschichte und Intensität der Fütterung, Topographie usw.). Unsere Ergebnisse unterstreichen, dass individuelle Variation eine wichtige Komponente der Verhaltensökologie ist und beim Wildtiermanagement und -schutz berücksichtigt werden sollte.
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Authors
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