Article ID | Journal | Published Year | Pages | File Type |
---|---|---|---|---|
9913568 | Mammalian Biology - Zeitschrift für Säugetierkunde | 2005 | 16 Pages |
Abstract
Elche (Alces alces L.) gehörten am Ende der letzten Eiszeit zu den ersten GroÃsäugern, die wieder nach Mitteleuropa einwanderten. Bereits im Allerød etablierten sie sich in weiten Teilen dieses Gebietes. Im Frühholozän reichte ihre Verbreitung, abgesehen von ihrem heutigen Areal in Ost-Mitteleuropa, von den Pyrenäen bis nach Dänemark und von Ãsterreich bis nach GroÃbritannien. Im Präboreal setzte von Südwesten her eine Rückzugsbewegung ein, die zunächst Frankreich und dann England erfaÃte. Während des Atlantikums verschwanden Elche aus weiten Teilen Dänemarks, und auch im übrigen Mitteleuropa scheint ihre Populationsdichte in dieser Zeit abgenommen zu haben. Um Christi Geburt existierten im Westen Mitteleuropas nur noch Reliktpopulationen, die im frühen Mittelalter ebenfalls erloschen. Im thüringischen Raum und nordöstlich der Elbe wie in Zentralpolen überdauerten einige Bestände bis ins hohe und späte Mittelalter. Die Gründe für das allmähliche Verschwinden des Elches aus Mitteleuropa während des Holozäns sind vielschichtig. Vegetations- und Klimaveränderungen, die Entwicklung des Meeresspiegels, die zunehmende Zersiedelung der Landschaft durch den Menschen sowie dessen Jagdgewohnheiten waren zu verschiedenen Zeiten entscheidende Faktoren. In der jüngsten Zeit sind jedoch wieder Ausbreitungstendenzen von Osten her festzustellen. Die Arealentwicklung des Elches in Ost- und Ostmitteleuropa seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges wie auch Erfahrungen mit den autochthonen Beständen in Skandinavien zeigen, daà Elche menschliches Kulturland nicht meiden und deshalb künftig eine Ausweitung des Verbreitungsgebietes nach Westen möglich erscheint.
Related Topics
Life Sciences
Agricultural and Biological Sciences
Animal Science and Zoology
Authors
U. Schmölcke, F.E. Zachos,