Article ID | Journal | Published Year | Pages | File Type |
---|---|---|---|---|
1093987 | Zeitschrift für Evidenz, Fortbildung und Qualität im Gesundheitswesen | 2015 | 12 Pages |
ZusammenfassungIn Niedersachsen wurde anknüpfend an die landesweite Perinatal- und Neonatalerhebung 2004 für das spezielle Hochrisikokollektiv extrem unreifer Frühgeborener ein deutschlandweit einmaliges landesweites Nachuntersuchungsprojekt initiiert. Vorgestellt wird der neue Ansatz der Untersuchung eines Vergleichskollektivs reif geborener Kinder, der erstmals flächendeckend eine valide Interpretation der gewonnenen Outcome-Daten der frühgeborenen Kinder ermöglicht.Mit einer prospektiven Langzeituntersuchung wird die Versorgungssituation Frühgeborener mit einem Gestationsalter von weniger als 28 Schwangerschaftswochen bis ins Schulalter untersucht, um Aussagen über die Entwicklung der Kinder zu treffen, die als Basis für eine Optimierung der Versorgungsqualität genutzt werden. Die Kinder werden zu definierten Entwicklungszeitpunkten (6 Monate, 2 - 5 - 10 Jahre) nach einem standardisierten Untersuchungskonzept mithilfe etablierter Entwicklungstests untersucht.Bei der Fünf-Jahres-Nachuntersuchung werden in der Gesamtbeurteilung 75% der extrem unreifen Frühgeborenen als beeinträchtigt eingestuft. Um die auffälligen Ergebnisse besser bewerten zu können, wurde ein Vergleichskollektiv reif geborener Kinder (n = 305), die nach einem Matching-Verfahren in niedersächsischen Kindergärten ausgewählt wurden, nach einem analogen Konzept im Alter von fünf Jahren untersucht. Die Ergebnisse wurden mit den ersten zwei Projektjahrgängen (n = 226) des Nachuntersuchungsprojekts verglichen und Qualitätsanalysen durchgeführt. Zwischen der Untersuchung der Frühgeborenen und der Reifgeborenen zeigen sich erwartete hochsignifikante Entwicklungsunterschiede in den Bereichen Motorik, Kognition und Sprache, die die Wichtigkeit früher Fördermaßnahmen für einen Großteil der extrem unreifen Frühgeborenen unterstreichen.Durch die Rückkopplung der Ergebnisse an alle an der Versorgung Beteiligten, besteht die Möglichkeit, Best Practice umzusetzen und Qualitätsverbesserungen zu realisieren. Durch das Erkennen von Verbesserungspotentialen in der Versorgungspraxis können gezielt Optimierungsmaßnahmen abgeleitet werden.
SummaryBased on perinatal and neonatal quality assurance programmes, a follow-up project for the high-risk group of extremely preterm infants, unparalleled in Germany, was initiated in the federal state of Lower Saxony in 2004. Here we describe the new approach of examining a comparison group of term infants, which, for the first time, allows a valid interpretation of the collection of area-wide long-term outcome data on preterm children.The prospective long-term outcome project investigates the medical care situation for children born at less than 28 weeks of gestation up to school age. Based on the information obtained about the children's development the quality of health care will be optimised. A standardised examining concept with established development tests at defined follow-up intervals (at the age of 6 months, 2, 5 and 10 years) is used.At the age of five years 75 % of the examined premature children exhibited impairments. In order to better assess remarkable results, a comparison group of term infants (n = 305) selected by a matched-pairs method was examined at the age of five using an analogous concept in kindergartens in Lower Saxony. The results were compared with the first two age cohorts of the follow-up-project (n = 226) and quality analyses performed.As expected, significant differences have been found in the children's motor, cognitive and linguistic development between the preterm and term infants examined. This fact draws attention to the importance of early support for the majority of extremely premature infants.Feedback on the results given to the medical staff involved allows for the implementation of best practices and quality improvements. Identifying potential for improvement in everyday health care will help to develop specific optimisation measures.