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1094051 Zeitschrift für Evidenz, Fortbildung und Qualität im Gesundheitswesen 2015 9 Pages PDF
Abstract

ZusammenfassungHintergrundHausärzte und Hausärztinnen sind oft die ersten Ansprechpartner für Menschen mit Demenz und deren Angehörige. Bei der Begleitung von Menschen mit Demenz ist das Thema Fahrtauglichkeit für Hausärzte/Hausärztinnen mit Unsicherheiten und Dilemmata verbunden.ZielEntwicklung einer Vorgehensempfehlung für die Hausarztpraxis zum Umgang mit Fahrtauglichkeit bei Demenz.MethodikProblembeschreibung über die Darstellung relevanter Aspekte einer Metasynthese internationaler qualitativer Studien mit Hausärzten und Hausärztinnen zum Thema Demenz; Review zur aktuellen Evidenzlage in Bezug auf die zuvor gefundenen Problembereiche; Ableitung eines ersten Entwurfs für eine Vorgehensempfehlung in einer multiprofessionellen Auswertungsgruppe.ErgebnisseZu den Schwierigkeiten gehören u.a. die Beurteilung der Fahrtauglichkeit in der Praxis, die Sorge um die Gefährdung der Patient-Arzt-Beziehung bei Thematisierung der Fahrtauglichkeit und Unsicherheiten hinsichtlich der eigenen rechtlichen Rolle als Hausarzt/Hausärztin. Menschen mit Demenz sind laut Literatur im Frühstadium nicht per se fahruntauglich. Die Mehrheit der älteren Menschen würde laut Studienlage eine Besprechung der Fahrtauglichkeit mit ihrem Hausarzt/ihrer Hausärztin akzeptieren. In Deutschland haben Hausärzte und Hausärztinnen nicht die Pflicht, die Fahrtauglichkeit zu überprüfen; zur Meldung fahruntauglicher Patienten/innen mit Demenz an die Verkehrsbehörde besteht unter bestimmten Umständen ein Recht, keine Pflicht. Es wird insgesamt deutlich, dass das frühe Aufgreifen der Demenz und der Fahrtauglichkeit durch den Hausarzt/die Hausärztin eine Voraussetzung für eine ressourcen- und patientenorientierte Begleitung ist.SchlussfolgerungDurch die Aufteilung in medizinische, ethisch-kommunikative und rechtliche Problembereiche ließ sich die Komplexität des Themas aufschlüsseln, um darüber wichtige Anhaltspunkte für die Entwicklung einer bedarfsgerechten Vorgehensempfehlung abzuleiten. Der Entwurf wird nun in einem aktuellen Projekt zur Fahrtauglichkeit bei Demenz unter Einbezug der Expertise von Patienten/innen, Angehörigen und unterschiedlichen Expertengruppen weiterentwickelt.

SummaryBackgroundGeneral practitioners (GPs) are among the first to be contacted by persons with dementia and their relatives. Fitness to drive in dementia is a subject of uncertainty and conflict for GPs.ObjectiveDevelopment of recommendations for German general practice on managing fitness to drive in dementia.MethodsSpecification of problem areas by using relevant parts of a metasynthesis of international qualitative dementia research with GPs; literature review on evidence regarding the pre-defined problem areas; deduction of a preliminary design for a recommendation in a multi-professional team.ResultsThe difficulties include the assessment of fitness to drive in the office setting, concerns about damaging the patient-physician relationship by raising the issue of driving fitness, and uncertainties about the GP's own legal role. A diagnosis of dementia does not per se preclude driving. The majority of elderly people would accept discussing fitness to drive with their GP. In Germany, GPs are not obliged to assess fitness to drive, or to report unsafe drivers to the Licensing Agency, but under certain conditions they do have the right to report. Addressing the issue of driving and dementia early with the patient seems to be a prerequisite for a resource-oriented and patient-centred management.DiscussionThe distinction between medical, ethical-communicative, and legal aspects enabled us to break down this complex problem and thus provide the informative basis to draft tailored recommendations. In an ongoing project, this framework will be further developed and informed by the expertise of patients, family caregivers, and professionals from various fields.

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