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1094148 Zeitschrift für Evidenz, Fortbildung und Qualität im Gesundheitswesen 2015 8 Pages PDF
Abstract

ZusammenfassungEin Hauptgrund für die leider sehr verbreitete und oft kritiklose Hinnahme der Paramedizin seitens der wissenschaftlichen Medizin liegt in der Schwierigkeit der Argumentation mit ihren Vertretern. In Anlehnung an eine Arbeit von Jürgen Windeler sollen die Argumentationsstrukturen, die von den Vertretern der Paramedizin verwandt werden, anhand von Leserbriefen empirisch untermauert werden, die bei der Redaktion der „Zeit“ eingegangen sind, nachdem dort die Eröffnungsrede zum Kongress der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin im April 1997 zum Thema “Der Wissenschaft verpflichtet” nachgedruckt wurde.Aus den 107 Leserbriefen wurden die häufigsten Argumente aufgegriffen und nach dem Inhalt der Argumente in Gruppen aufgeteilt. Die Ergebnisse lassen deutlich eine Stereotypie erkennen, wie dies an zahlreichen Beispielen dargestellt wird. Auffallend häufig werden die Argumente emotional gefärbt oder polemisch vorgetragen. Sehr häufig oszillieren die Verfasser der Briefe dabei über verschiedene Argumentationsebenen.Um die Position der wissenschaftlichen Medizin in der öffentlichen Diskussion zu stärken und den ständigen Versuchen der Diskriminierung gegenüber der wissenschaftlichen Medizin entgegen zu wirken, müssen die Emotionalität und die oszillierende Argumentationsstruktur paramedizinischer Vertreter erkannt und entlarvt werden. Es wird sonst leicht übersehen, dass die passive Hinnahme und Gewöhnung an die Nicht-Wissenschaft auch für die wissenschaftliche Betrachtungsweise innerhalb der Medizin schädlich ist.

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