Article ID Journal Published Year Pages File Type
1094196 Zeitschrift für Evidenz, Fortbildung und Qualität im Gesundheitswesen 2014 7 Pages PDF
Abstract

SummaryFor many years, the legal situation within the statutory health insurance (SHI) system in Germany has allowed for health economic evaluations. There are various reasons why health economic evaluations have played virtually no role in decision making until now: to begin with, a method for the evaluation of the relation between benefits and costs which needed to be in accordance with the legal requirements had to be developed, the outcome of which was the efficiency frontier approach. Subsequent health care reforms have led to changing objectives and strategies. Currently, price negotiations of newly launched drugs are based on an early benefit assessment of dossiers submitted by pharmaceutical manufacturers. Other reasons might be the presently very comfortable financial situation of the statutory health insurance system as well as a historically grown societal fear and discomfort towards what is perceived to be a rationing of medicinal products. For the time being, it remains open how long the German health care system can afford to continue neglecting the benefits of health economic evaluations for drug and non-drug interventions, and when it will be time to wake this sleeping beauty.

ZusammenfassungNach vorherrschendem Recht sind Kosten-Nutzen-Bewertungen im System der gesetzlichen Krankenversicherung in Deutschland explizit bereits seit Jahren vorgesehen. Die Ursachen dafür, dass sie bisher in der Entscheidungsfindung nicht genutzt wurden, sind vielfältig: Zunächst musste eine Methode für die Bewertung von Verhältnissen zwischen Nutzen und Kosten entwickelt werden, die im Einklang mit der deutschen Gesetzgebung steht (das Effizienzgrenzen-Konzept). Danach brachten Gesundheitsreformen veränderte Zielsetzungen und Herangehensweisen mit sich. So ist gegenwärtig eine frühe Nutzenbewertung von neuen Arzneimitteln basierend auf den von pharmazeutischen Unternehmen eingereichten Dossiers Grundlage für Preisverhandlungen. Weitere Gründe sind unter anderem in der aktuell guten finanziellen Lage des deutschen Gesundheitssystems sowie historisch gewachsenen gesellschaftlichen Überzeugungen wie beispielsweise der Angst vor Rationierung zu suchen. Gegenwärtig ist offen, wie lange die Entscheidungsträger im deutschen Gesundheitssystem auf Kosten-Nutzen-Bewertungen verzichten wollen, die transparent Informationen zur Preisgestaltung von Arzneimitteln und nicht-medikamentösen Verfahren liefern können, und wann es an der Zeit sein wird, Dornröschen aus ihrem Schlaf zu erwecken.

Related Topics
Health Sciences Medicine and Dentistry Public Health and Health Policy
Authors
, , , , , , , , , , ,