Auswirkungen des Vertragsarztrechtsänderungsgesetzes auf die Entwicklung der Medizinischen Versorgungszentren

ZusammenfassungDer Gesetzgeber hat zum 01.01.2004 das Medizinische Versorgungszentrum als neue Versorgungsform geschaffen. Durch das Vertragsarztrechtsänderungsgesetz (VÄndG) werden die meisten Vorteile, die dem MVZ bei seiner Einführung eingeräumt wurden, seit dem 01.01.2007 auch den Einzel- und Gemeinschaftspraxen gewährt. Problemzentrierte Interviews ergaben, dass das VÄndG den Vertragsärzten wesentliche Anreize zur Gründung eines MVZ genommen hat. Vertragsärzte äußern, dass sie unter Berücksichtigung des VÄndG eher eine Gemeinschaftspraxis als ein MVZ gegründet hätten. Anhand von externen Sekundärdaten wurde festgestellt, dass die jährliche Zunahme an Vertragsarzt-MVZs seit 2007 stark rückläufig ist und der Anteil der Krankenhaus-MVZs von Jahr zu Jahr zunimmt.

SummaryOn January 1, 2004, the medical service unit was founded in Germany. However, one of the results of the reform in 2007 was that most of the advantages of medical service units were no longer idiosyncratic to this legal form, but granted to individual general practitioners as well. Since then, a decline in the foundation of medical service units by medical doctors can be observed. Today, the medical service unit rather seems to be a means for hospitals expanding in the intermediary medical sector and, maybe, a re-foundation of the former hospital-owned polyclinics.