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1094338 Zeitschrift für Evidenz, Fortbildung und Qualität im Gesundheitswesen 2011 7 Pages PDF
Abstract

ZusammenfassungEinleitungDie effektive Umsetzung der Disease Management Programme (DMP) in der Hausarztpraxis erfordert häufig die Veränderung von Arbeitsabläufen und Zuständigkeiten und die Akzeptanz der Beteiligten. Im Rahmen der ELSID-Studie (Studie zur Evaluation des DMP Diabetes mellitus Typ 2) wurde zum einen ein Stimmungsbild zum DMP unter niedergelassenen Hausärzten erhoben und zum anderen in einer Intervention mit teilnehmenden Praxisteams anhand eines Qualitätszyklus eine optimierte Umsetzung des DMP erarbeitet. Dabei wurde die Frage untersucht, welche Veränderungen im Praxisablauf notwendig sind und welche Barrieren in der Umsetzung geplanter Veränderungen wahrgenommen werden.MethodenInsgesamt wurde in 78 Praxen in Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt vom gesamten Praxisteam anhand eines Leitfadens eine strukturierte Ist-Analyse der Abläufe des DMP durchgeführt und der Verbesserungsbedarf ermittelt. Anschließend wurden gemeinsam mit einem geschulten Visitor Zielvereinbarungen formuliert und ein optimaler Ablaufplan erarbeitet. In einem Recall-Anruf nach 6 Monaten wurde das Praxisteam zum Umsetzungsstand dieser Zielvereinbarungen und Barrieren bei fehlender Umsetzung befragt.ErgebnisseNach 6 Monaten konnten 71 Praxen telefonisch befragt werden. 64 Praxen (90,1%) haben mindestens eine Zielvereinbarung getroffen (z.B. Anschaffung neuer Untersuchungsinstrumente, regelmäßige Besprechung der Feedbackberichte, Anlegen/Pflege eines differenzierten Patientenregisters). Im Durchschnitt wurden 3 Ziele formuliert, wobei 2 von 3 vereinbarten Zielen in der Zwischenzeit umgesetzt werden konnten. Die individuelle Ablaufbeschreibung empfanden 54 (76%) als hilfreich. Als Grund/Barrieren für eine Nicht-Umsetzung wurde am häufigsten Zeitmangel angegeben.Diskussion und SchlussfolgerungBei einem Großteil der Praxisteams wurde Verbesserungsbedarf wahrgenommen. Damit DMP innerhalb der Hausarztpraxen effizient umgesetzt und in die Praxisroutine integriert werden können, müssen zeitliche und personelle Ressourcen zur Verfügung stehen um Abläufe verbessern zu können. Eine Neudefinition der Zuständigkeiten für das DMP innerhalb der Praxis festigt die Rolle der medizinischen Fachangestellten und erleichtert eine qualitativ hochwertige Umsetzung der Programme.

SummaryBackgroundEffective implementation of disease management programmes (DMPs) in primary care practices often requires changes in practice workflows and responsibilities and acceptance by the parties involved. Within the ELSID study (evaluation study of the DMP diabetes mellitus type 2) the physicians‘ attitudes toward DMPs were obtained and an optimised implementation of DMPs was developed by conducting a quality management cycle with primary care practice teams. The aim was to investigate which practice workflows will have to be changed and what kind of barriers to implement these changes are perceived.MethodsIn 78 primary care practices of the two German federal states of Rheinland-Pfalz and Sachsen-Anhalt a quality management cycle was conducted using a structured analysis of the current state of DMP workflows and the need for improvement identified. Subsequently, an optimised workflow was developed and targets were agreed upon. After 6 months, the study team called to inquire about the current state of implementation and, if appropriate, actual barriers to change.ResultsAfter 6 months, 71 practices had been interviewed by phone. 64 of them (90.1%) had agreed on at least one target (e.g., to purchase new instrumentation, to regularly discuss feedback reports, to set up a patient registry). On average three targets had been formulated, and 2 out of 3 had been implemented in the meantime. In most cases lack of time was given as the reason for non-implementation.ConclusionsThe majority of surveyed practices perceived some need for improvement. But sufficient resources (time, staff and money) are required to ensure efficient implementation of DMPs in primary care practices and their integration with routine processes. A redefinition of responsibilities for DMPs will strengthen the role of medical assistants and promote high-quality implementation of these programmes.

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