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1094404 Zeitschrift für Evidenz, Fortbildung und Qualität im Gesundheitswesen 2011 10 Pages PDF
Abstract

SummaryBackgroundAll modern healthcare systems need to respond to the common challenges posed by an aging population combined with a growing number of patients with (complex) chronic conditions and rising patient expectations. Countries with ‘stronger’ primary care systems (e.g. the Netherlands and England) seem to be better prepared to address these challenges than countries with ‘weaker’ primary care (e.g. USA). The role of primary care in a health care system is strongly related to its organisation and funding, thus determining the starting point and the possibilities for change.MethodWe selected the Netherlands, England, and USA as examples for the diversity of approaches to organise and finance health care. We analysed the main problems for primary care and reviewed strategies and practice models used to meet the challenges described above.ResultsThe Netherlands aim to strengthen prevention for chronic diseases, while England strives to improve the management of patients with multimorbidity, prevent hospital admissions to contain costs, and to satisfy the increased demand of patients for access to primary care. Both countries seek to reorganise care around the patient and place their needs at the centre. The USA has to provide sufficient workforce, organisation, and funding for primary care to ensure better access, prevention, and provision of chronic care for its population. Strategies to improve (trans-sectoral) cooperation and care coordination, a main issue in all three countries, include the implementation of standards of care and bundled payments for chronic diseases in the Netherlands, GP commissioning, federated and group practice models in England, and the introduction of the Patient-Centred Medical Home and accountable care organisations in the USA.ConclusionOrganisation and financing of health care differ widely in the three countries. However, the necessity to improve coordination and integration of chronic disease care remains a common and core challenge.

ZusammenfassungHintergrundAlle modernen Gesundheitssysteme stehen vor der gemeinsamen Herausforderung, eine zunehmende Zahl älterer Menschen mit (multiplen) chronischen Erkrankungen und steigenden Erwartungen an die Gesundheitsversorgung zu behandeln. Länder mit einem traditionell ‚stärkeren‘ Primärversorgungssystem (wie z.B. die Niederlande oder England) scheinen besser auf diese Herausforderungen vorbereitet als in dieser Hinsicht ‚schwächere‘ Länder (wie z.B. USA). Die Rolle der Primärversorgung in einem Gesundheitssystem ist stark von seiner Organisation und Finanzierung abhängig, was sowohl den Ausgangspunkt als auch die Möglichkeiten für Veränderungen bestimmt.MethodeAm Beispiel der Niederlande, England und den USA als Vertreter unterschiedlicher Organisations- und Finanzierungsmodelle von Gesundheitssystemen untersuchten wir die Kernprobleme und Herausforderungen für die Primärversorgung, sowie die in diesen Ländern verfolgten Strategien zur Weiterentwicklung und ihre Implementierung in Praxismodellen.ErgebnisseDie Niederlande haben sich zum Ziel gesetzt, die Prävention chronischer Erkrankungen zu stärken, während in England die Behandlung multimorbider Patienten verbessert, die Zahl stationärer Aufenthalte verringert und der Zugang zu hausärztlicher Versorgung erweitert werden soll. In beiden Ländern wird versucht, den Patienten zum Ausgangspunkt der Versorgung zu machen und seine Bedürfnisse in den Mittelpunkt zu stellen. In den USA muss zunächst eine genügende Zahl von Arbeitskräften sowie eine entsprechende Organisation und Finanzierung für die Primärversorgung geschaffen werden, um einen ausreichenden Zugang (‚access’), Präventionsmaßnahmen und die Behandlung chronischer Erkrankungen für die gesamte Bevölkerung sicherzustellen. Strategien, um die (intersektorale) Kooperation und Koordination der Versorgung zu verbessern, was ein zentrales Anliegen in allen drei Ländern ist, umfassen die Implementierung von Versorgungspfaden und Komplexpauschalen für chronische Erkrankungen (‚bundled payments‘) in den Niederlanden, die Einführung eines Finanzierungsmodells, das Ärztegruppen die Mittelallokation für Gesundheitsleistungen in der primär- und sekundärärztlichen Versorgung überlässt (‚GP commissioning‘), und den (virtuellen) Zusammenschluss zu größeren Versorgungseinheiten in England, sowie die Einführung von ‚Patient-Centred Medical Homes‘ und von Organisationen, die Verantwortung für die Versorgung einer Patientenpopulation für ein bestimmtes Budget übernehmen (‚accountable care organisations‘) in den USA.SchlussfolgerungDie Organisation und Finanzierung der Gesundheitsversorgung in den drei Ländern ist sehr unterschiedlich, dennoch bleibt die Verbesserung der Koordination und Integration der Versorgung chronisch Kranker in allen untersuchten Ländern die größte Herausforderung.

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Health Sciences Medicine and Dentistry Public Health and Health Policy
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