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1094650 Zeitschrift für Evidenz, Fortbildung und Qualität im Gesundheitswesen 2011 8 Pages PDF
Abstract

ZusammenfassungHintergrundAufgrund des zunehmenden Ärztemangels, der Zuwachs der Krankheitslast in einer älter werdenden Gesellschaft und der Verteilung der Ärzteschaft ist die flächendeckende Versorgung der Bevölkerung durch Hausärzte in Deutschland gefährdet. Nach Lösungsansätzen, mehr junge Ärzte für eine Tätigkeit als Hausarzt zu gewinnen, wird gesucht. Ziel dieser Studie war es, aus Sicht von Ärzten in Weiterbildung, individuelle Gründe für die Berufswahl Allgemeinmedizin, Meinungen zur derzeitigen Weiterbildungssituation und zu Verbesserungen in der allgemeinmedizinischen Weiterbildung in Deutschland zu explorieren.MethodikEs wurden 13 halbstrukturierte Interviews mit Ärzten in Weiterbildung durchgeführt. Diese Interviews wurden mit einem Audiogerät aufgenommen und anschließend transkribiert. Die Auswertung erfolgte nach der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring mit Hilfe des Softwareprogramms Atlas.ti.ErgebnisseBeweggründe für das Gebiet der Allgemeinmedizin sind neben der ganzheitlichen Betrachtung des Patienten, die Möglichkeit Behandlungserfolge direkt mit zu erleben, das breite medizinische Arbeitsspektrum, die Selbstständigkeit sowie die positive „work-life-balance“. Barrieren innerhalb der Weiterbildung wurden in der fehlenden Struktur der einzelnen Weiterbildungsabschnitte und der Vergütung der ambulanten Weiterbildungsphase gesehen. Als Barrieren außerhalb der Weiterbildung wurden die als abschreckend wahrgenommenen Rahmenbedingungen der hausärztlichen Tätigkeit dargestellt. Als allgemeiner Verbesserungsvorschlag wurde eine stärkere Präsenz des Fachs während des Studiums genannt. Eine Weiterqualifizierung der Weiterbildungsbefugten wurde als wünschenswert dargestellt. Konkret wurde eine bessere Bezahlung, mehr Struktur für die Weiterbildungsabschnitte und eine gezielte inhaltliche Vorbereitung auf die spätere Tätigkeit gefordert.SchlussfolgerungenDie Ergebnisse der vorliegenden Studie lassen erkennen, dass zur Nachwuchsgewinnung in der Allgemeinmedizin Einzelmaßnahmen nicht ausreichen, sondern ein Maßnahmenbündel notwendig ist, welches auf Aspekte innerhalb der Weiterbildung sowie der Rahmenbedingungen abzielt.

SummaryBackground and purposeDue to the increasing lack of physicians, an ageing and thus multi-morbid society and a misdistribution of physicians in Germany primary care provided by general practitioners is at risk. Therefore, approaches to recruit more physicians for general practice are being sought. The aim of the present study was to explore individual motivations for choosing a career in general practice, vocational trainees’ perspectives on the current situation of vocational training and to identify possible approaches to improve the situation with suggestions from vocational trainees in Germany.MethodsA qualitative study was conducted by interviewing 13 trainees. The interviews that were based on a predefined interview guideline were recorded and transcribed. The analysis was performed according to Mayring supported by the software Atlas.ti.ResultsIn general, the reasons given for choosing general practice include the holistic view towards patients, the opportunity to see the direct impact of therapies and self-employment. Furthermore, general practice was perceived as a job with a positive work-life balance. Barriers to vocational training are the lack of structure of individual rotations and the low salaries during the rotation in practice. Furthermore, the basic conditions for working as a self-employed general practitioner in Germany were described as being a disincentive. A general suggestion for improvement was to promote professional recognition of general practice at universities. A qualification of vocational trainers was requested. Specific suggestions were: better payment, better-structured rotations and a specific preparation for the self-employed general practitioner.ConclusionThe results of this study reveal that a single measure is insufficient for recruiting more young doctors for general practice. In fact, a package of measures is necessary to improve aspects of the vocational training but also general conditions for the profession.

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Authors
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