Article ID | Journal | Published Year | Pages | File Type |
---|---|---|---|---|
1094698 | Zeitschrift für Evidenz, Fortbildung und Qualität im Gesundheitswesen | 2009 | 4 Pages |
ZusammenfassungIn welchem Zusammenhang stehen ärztliche Zusatzleistungen, Marketing und Wettbewerb unter niedergelassenen Ärzten? Antwort: Das beste und wirklich nachhaltige Praxismarketing ist ein zufriedener Patient, der die Leistungen seines Arztes weiterempfiehlt. Marketing beginnt also bereits bei einem überzeugenden Leistungskonzept, nicht erst bei der Werbung hierfür. Patienten fragen verstärkt nach ergänzenden medizinischen Angeboten zum Thema Gesundheit. Ein entsprechendes und zur Praxis passendes Zusatzangebot z.B. aus den Bereichen Ernährung, Sport, Fitness, Wellness, Ästhetik schafft umfassende Kundenzufriedenheit. Das ist dann gleichzeitig ein entscheidender Wettbewerbsvorteil gegenüber der Standardpraxis herkömmlicher Prägung.Insbesondere im Bereich der vertragsärztlichen Versorgung leisten zwar nach wie vor zahlreiche Ärzte mit hohem persönlichem Einsatz den Spagat zwischen steigenden Anforderungen und sinkenden Einnahmen. Das Potential an Privatpatienten und dort erbringbaren Heilkundeleistungen haben die meisten Praxen bereits ausgeschöpft. Dies gilt auch für medizinische Angebote gegenüber gesetzlich versicherten Patienten, die diese selbst bezahlen sollen (sog. IGeL).Den gesuchten Spielraum für die Erweiterung des ärztlichen Leistungsspektrums und zusätzliche Einnahmequellen gibt es aber noch im Bereich der gewerblichen Zusatzleistungen, die auch zum Themengebiet „Gesundheit“ gehören und bei denen der Arzt auch der Erwartung des Patienten bzw. des Kunden entsprechend der richtige Kompetenzträger und Empfehler ist.Aus steuerlichen Gründen empfiehlt sich für gewerbliche Tätigkeiten des niedergelassenen Arztes die Gründung eines zusätzlich zur Arztpraxis betriebenen weiteren Unternehmens („Praxisparalleles Gesundheitsinstitut“). Berufsrechtlich ist nach den Ausnahmeregelungen in §§ 3 Abs. 2 und 34 Abs. 5 der ärztlichen Berufsordnung auch eine Produktabgabe und die Erbringung gewerblicher Dienstleistungen durch den Arzt und die Empfehlung anderenorts angebotener Produkte oder Dienstleistungen zulässig – alles auch ohne räumliche Trennung, also in den Praxisräumen.
SummaryWhat is the relation between additional healthcare services, marketing and competition among office-based physicians? Answer: The best and truly effective marketing strategy is a satisfied patient recommending his doctor's services to others. Hence, good marketing starts with a convincing service concept, not just with advertising. More and more frequently patients ask for supplementary health service offerings.Additional services tailored to individual practices – e.g., in the field of nutrition, sports, fitness, wellness, aesthetics – meet the patients’ demands, but at the same time they provide a competitive advantage over the ordinary medical practice. And what is more, these additional healthcare services have a nice side effect: they earn an additional income which is not unwelcome in times of decreasing revenues from the public healthcare system.The much sought-after potential for additional services and income can be achieved by offering commercial medical services, e.g., the sale of healthcare products. The coexistence of the doctor's commercial and non-commercial medical services is admissible as long as certain rules of professional conduct and tax laws are followed.