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1095099 Zeitschrift für Evidenz, Fortbildung und Qualität im Gesundheitswesen 2008 6 Pages PDF
Abstract

ZusammenfassungVorsorgevollmachten und Patientenverfügungen werden gezielt für den Eintritt einer altersbedingten Geschäftsunfähigkeit oder krankheitsbedingten Hilfebedürftigkeit erteilt. Im gerichtlichen Alltag zeigt sich, dass im Zusammenhang mit diesen Vorsorgeinstrumenten im Einzelfall bestimmte, gleich gelagerte Problemkonstellationen auftreten können.Im Bereich der Vorsorgevollmacht werden die Vormundschaftsgerichte insbesondere dann um die Bestellung eines Betreuers gebeten, wenn unklar ist, ob eine Vollmacht ursprünglich wirksam erteilt bzw. widerrufen wurde. Aber auch eigennütziges Verhalten des Vollmachtgebers, Mehrfachbevollmächtigungen und fehlende Akzeptanz im rechtsgeschäftlichen Verkehr führen dazu, dass das Vormundschaftsgericht eingeschaltet wird. Im Rahmen von Patientenverfügungen wenden sich Personen an die Vormundschaftsgerichte, um verbindlich klären zu lassen, ob entgegen der medizinischen Indikation eine ärztliche bzw. pflegerische Behandlungsmaßnahme zu unterlassen ist. Oftmals bestehen widersprüchliche Angaben dazu, ob und ggf. mit welchem Inhalt eine Patientenverfügung mündlich erteilt worden ist. Ebenso spielen die Fragen der wirksamen Erteilung, der inhaltlichen Eindeutigkeit, des Widerrufes und der Bindungswirkung von Patientenverfügungen im gerichtlichen Verfahren eine Rolle.

SummaryEnduring powers of attorney and advance directives (living wills) are prepared to specifically address the occurrence of age-related legal incompetence or disease-related incapacity. Everyday legal practice shows that in connection with these precautionary tools similar constellations of certain problems may occur in the individual case.Regarding enduring powers of attorney, the guardianship courts are requested to appoint a guardian in a case where it is unclear whether a power of attorney has effectively been granted in the first place or revoked by the grantor. But also, self-serving behaviour of the principal, multiple powers of attorney and the lack of acceptance in the field of legal relations may entail guardianship court action. Within the framework of a living will individuals appeal to guardianship courts to bindingly determine whether to refrain from a medical or nursing procedure contrary to the medical indication. Often there is contradictory information about whether a living will has been communicated verbally and, if so, about the statements expressed therein. The issues of effective execution, clarity of content, revocation and the legal or binding effect of living wills in court proceedings are likewise important.

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