Patientensicherheit und Verantwortungskultur in der ambulanten Versorgung: Strategien für die Praxis

ZusammenfassungDie Entwicklung einer medizinischen Sicherheitskultur breitet sich vom stationären Versorgungsbereich in die ambulante Ebene aus. Patientensicherheit, definiert als „Abwesenheit unerwünschter Ereignisse“ (primum non nocere), kann als Ausgangspunkt für die Weiterentwicklung unseres ambulanten Versorgungssystems dienen. Fehleranalysen in hausärztlichen und in spezialistischen Praxen zeigen Lücken in System auf und bieten so den Ausgangspunkt für Überlegungen zur Entwicklung und Implementierung neuer Sicherheitsstrategien in der Patientenversorgung. Vor dem Hintergrund der Qualität von Strukturen und Prozessen hausärztlicher Versorgung werden Sicherheitsaspekte in enge Beziehung zur Ergebnisqualität gesetzt und exemplarisch diskutiert. Mögliche Strategien zur Verbesserung der Patientensicherheit werden in einer praxis- und patienten-individuellen Betrachtungsweise vorgestellt.

SummaryThe development of a medical safety culture is spreading beyond the hospital into the ambulatory setting. Patient safety defined as “absence of unwanted events” (primum non nocere) can serve as a starting point for the advancement of our ambulatory medical care system. Error analyses conducted in GP and specialist practices will identify gaps and traps in the system and provide ideas for the development and implementation of new safety strategies in ambulatory patient care. In the light of the structures and processes of GP medical care aspects of patient safety will be correlated to the outcome quality and examples will be discussed. Possible strategies for the improvement of patient safety in GP practice will be presented from the perspective of both patient- and practice individuality.