Article ID | Journal | Published Year | Pages | File Type |
---|---|---|---|---|
1095155 | Zeitschrift für Evidenz, Fortbildung und Qualität im Gesundheitswesen | 2011 | 7 Pages |
ZusammenfassungDie Abwägung von Nutzen-Schaden bei bevölkerungsbezogenen Interventionen wird sowohl durch methodische als auch praktische Probleme erschwert. Am Beispiel von Krebs-Screening wird gezeigt, dass vorhandene Herausforderungen, wie zeitliche Diskordanz von wesentlichen Endpunkten oder das Fehlen von direkter Evidenz, zu Fehlschlüssen führen können, die negative Auswirkungen auf gesunde Personen nach sich ziehen können. Da auch gute Evidenz nicht immer klare Aussagen über Nutzen und Schaden von präventiven Interventionen bietet, kommt bei präventiven Interventionen einer informierten Entscheidungsfindung immer eine besondere Bedeutung zu. Wenn die wissenschaftliche Evidenz keine klaren Antworten bietet, können Werte und Einstellungen von Personen, die präventive Maßnahmen in Betracht ziehen, zum entscheidenden Faktor werden. Studien belegen jedoch, dass die wesentliche Voraussetzung für informierte Entscheidungen, nämlich objektive und ausgewogene Informationen über Vor- und Nachteile einer Intervention, häufig nicht gegeben ist.
SummaryThe assessment of the balance between benefits and harms of population-based interventions faces both methodological and practical difficulties. This paper uses the example of cancer screening to outline existing challenges such as the consideration of outcomes that occur at substantially different times, or the lack of direct evidence which can lead to false conclusions and adverse health effects for healthy individuals undergoing screening. Sometimes not even sound evidence provides clear answers about the benefits and harms of preventive interventions. This is why informed decision-making is a particularly important step for individuals taking preventive interventions into consideration. Due to the lack of a clear answer to the question of benefits and harms from scientific evidence, individuals’ attitudes and values may become a decisive factor. Studies, however, indicate that the prerequisite for informed decision making, namely objective and balanced information about benefits and harms, is often missing.