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1095434 Zeitschrift für Evidenz, Fortbildung und Qualität im Gesundheitswesen 2009 7 Pages PDF
Abstract

ZusammenfassungMit der wachsenden Zahl klinischer und epidemiologischer Studien nimmt auch die Vielfalt der methodischen Ansätze in einem Maße zu, das von Ärzten und Patienten häufig als verwirrend erlebt wird. Wäre es nicht besser, sich auf die Betrachtung methodisch hochwertiger Studien der Evidenzklasse I zu beschränken und alle anderen Studien zu ignorieren?Tatsächlich würden uns Evidenzfindung und ein wissenschaftliches Verständnis der Vorgänge in der Welt erheblich schwerer fallen, würden wir auf andere Zugänge als die randomisierte Studie verzichten. Obwohl es sicher richtig ist, dass der über jeden Zweifel erhabene Beweis der Wirksamkeit einer Therapie nur mit einer qualitativ hochwertigen randomisierten Studie geführt werden kann, tragen nicht-randomisierte Studien Wesentliches zur Exploration, zur Hypothesenbildung und zur Einschätzung der Übertragbarkeit von Studienergebnissen auf den Versorgungsalltag bei. Darüber hinaus benötigen Ärzte und Patienten zur therapeutischen Entscheidungsfindung und zur Beurteilung des individuellen Nutzens unter der Therapie zahlreiche Informationen, die aus randomisierten Studien in der Regel nicht abgeleitet werden können: Informationen zum natürlichen Verlauf ohne Therapie, zur Therapiesicherheit, zur Lebensqualität und zum Krankheitsverständnis. Sollten die so gewonnenen Erkenntnisse dann nicht auch in die kollektive Nutzenbewertung mit eingehen, die zum Beispiel vom IQWiG für unterschiedliche therapeutische Ansätze vorgenommen wird?Für den therapeutischen Prozess sind deshalb integrierte Forschungslandschaften von besonderem Nutzen, in denen randomisierte Studien, Kohortenstudien und Register begleitet von qualitativer Forschung ineinander eingebettet und aufeinander bezogen durchgeführt werden und die somit die simultane Beurteilung von Wirksamkeit und Übertragbarkeit ermöglichen. (Wie vom Gastherausgeber eingereicht)

SummaryAlong with the growing number of clinical and epidemiological studies the diversity of methodological approaches increases to an extent that many physicians and their patients experience as confusing. Should we not simplify matters by limiting our view to high-quality studies of evidence class 1 and ignore all the other approaches?In fact, the generation of evidence and a scientific understanding of real-world processes would be less successful if we forewent alternative approaches to randomized studies. While it is certainly true that direct proof of therapeutic efficacy can only be accomplished with high standard randomized trials, non-randomized studies contribute substantially to exploration, to the generation of hypotheses and to the assessment of the transferability of study results to routine health care practice. Moreover, for clinical decision-making and assessment of the expected individual therapeutic benefit physicians and their patients in several regards need additional information that usually cannot be derived from randomized trials such as to the natural course of the disease without the specific treatment, safety and quality of life aspects as well as disease concepts. Should the findings obtained from non-randomized studies not likewise be incorporated into the general assessment of therapeutic benefit within a population as conducted by the German Institute for Quality and Efficiency in Health Care (IQWiG) for different therapeutic approaches?Therapeutic processes could benefit most from research if randomized trials, cohort studies and registers were integrated and interconnected. This way, assessments of transferability will have a solid empirical base. (As supplied by publisher)

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