Interessenkonflikte und Arzneimittelstudien – Einfluss der pharmazeutischen Industrie und daraus resultierende Gefahren für die Integrität der medizinischen Wissenschaft

ZusammenfassungZahlreiche Untersuchungen haben detailliert das Ausmaß und die Konsequenzen finanzieller Verbindungen zwischen pharmazeutischen Unternehmen, akademischen Institutionen und Ärzten in der biomedizinischen Forschung beschrieben. Ausgehend von diesen Untersuchungen wurden Handlungsempfehlungen zum Umgang mit Interessenkonflikten erarbeitet, die dem Primat des Patientenwohls bei allen Interaktionen zwischen Ärzten und pharmazeutischer Industrie Priorität einräumen. Die Deklaration möglicher Interessenkonflikte und strikte Beachtung dieser Handlungsempfehlungen sind erforderlich, um Glaubwürdigkeit, Reputation und professionelle Autonomie der Ärzte zu bewahren. Eine stärkere Transparenz bei der Durchführung und Auswertung klinischer Arzneimittelstudien sollte genutzt werden, um eine Beeinflussung klinischer Studien und tendenziöse Empfehlungen zur Verordnung von Arzneimitteln zu erkennen und zu vermeiden.

SummaryNumerous studies have addressed the subject of the extent and consequences of financial ties between pharmaceutical companies, academic institutions and clinical researchers. Based on these reports, guidelines for the management of conflicts of interest have been developed which give priority to the patients’ welfare on all levels of interaction between doctors and industrial sponsors. The declaration of potential conflicts of interest and strict adherence to guidelines are mandatory to retain the physicians’ credibility, reputation, and professional autonomy. Enhanced transparency in the conduct and analysis of clinical trials should be regarded as a valuable tool to uncover and avoid undue influence on clinical trials and derived prescription recommendations.