Article ID | Journal | Published Year | Pages | File Type |
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1095718 | Zeitschrift für Evidenz, Fortbildung und Qualität im Gesundheitswesen | 2008 | 4 Pages |
ZusammenfassungDie Einrichtung von Gutachterkommissionen und Schlichtungsstellen durch die Landesärztekammern in Deutschland begann in den 1970er Jahren. Ziel dieser Einrichtungen ist es, Streitigkeiten zwischen Patienten und Ärzten über die Behandlung außergerichtlich beizulegen.Mit dem von der Norddeutschen Schlichtungsstelle entwickelten Fehlermeldesystem “Medical Error Reporting System” (MERS) ist nun die Bundesärztekammer in der Lage, bundeseinheitliche Statistiken herauszugeben.Bei insgesamt 7.201 Entscheidungen konnten für das Jahr 2006 bei 5.074 Verfahren keine Behandlungsfehler bzw. Risikoaufklärungsmängel festgestellt werden. Behandlungsfehler und Risikoaufklärungsmängel wurden in 2.127 Entscheidungen festgestellt. Die Kausalität zwischen Behandlungsfehler bzw. Risikoaufklärungsmangel und dem Schaden des Patienten wurde in 1.683 Entscheidungen nachgewiesen. In diesen Fällen wurde den Parteien eine außergerichtliche Regulierung des Schadens empfohlen.Mit MERS konnte festgestellt werden, dass die häufigsten Diagnosen, die den Patienten zu einer Antragsstellung veranlassten, der Orthopädie und Unfallchirurgie zuzuordnen sind. Die Majorität der Patientenvorwürfe richtete sich gegen die operative Therapie.Fehler und Schäden müssen in der Medizin so weit wie möglich reduziert werden. Dazu dienen die Statistiken der Gutachterkommissionen und Schlichtungsstellen, die mit MERS bundeseinheitlich erstellt werden. Aus diesen Statistiken, die jährlich von der Bundesärztekammer veröffentlicht werden, kann sich der Arzt über die für sein Fachgebiet relevanten Fehler und Schäden informieren und diesen Wissensgewinn bei der täglichen Behandlung der ihm anvertrauten Patienten berücksichtigen.
SummaryThe Gutachterkommissionen and Schlichtungsstellen in Germany (Expert Panels and Arbitration Boards for Medical Liability) were founded in the 1970s in order to serve as an institution other than the courts where suspected incidents of malpractice can be evaluated.The “Medical Error Reporting System” (MERS) was developed by the North German Schlichtungsstelle. The data it provides serve as the basis for the national statistics published by the Bundesärztekammer (German Medical Association).7,201 factual decisions were made. In 5,074 proceedings no malpractice cases or risk disclosure problems were discovered, while in 2,127 proceedings either of the two problems was noticed, and in 1,683 proceedings these problems were rated as being causative in the claimed harm and led to the recommendation to grant financial compensation to the patient.The MERS data reveal that most of the diagnoses which led patients to file a claim with the Gutachterkommissionen and Schlichtungsstellen referred to orthopaedics and traumatology and in the majority of cases reproaches were directed at surgical therapy.Doctors must strive to minimise malpractice and harm caused by medical treatment. With the help of the national statistics of the Bundesärztekammer derived from MERS the doctor can easily access information on cases of medical malpractice and harm in his or her discipline. This knowledge helps to foresee risks in a patient's treatment and to avoid errors.