Article ID | Journal | Published Year | Pages | File Type |
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1095750 | Zeitschrift für Evidenz, Fortbildung und Qualität im Gesundheitswesen | 2008 | 5 Pages |
ZusammenfassungIn der Herz-Kreislauf-Prävention hat sich inzwischen die Auffassung etabliert, dass das kardiovaskuläre Gesamtrisiko das wichtigste Kriterium ist, wenn über konkrete Maßnahmen entschieden werden muss. Damit werden die bisherigen einzelnen Risikofaktoren relativiert. Während dies auf der Ebene der klinischen Epidemiologie vielfach diskutiert worden ist, ist die Bedeutung des Gesamtrisiko-Ansatzes für die alltägliche Praxis noch unzureichend reflektiert.Am Beispiel des Blutdrucks wird die Komplexität der bisherigen Behandlung einzelner Risikofaktoren dargestellt. Regelmäßige Messungen, die Diskussion der Ergebnisses, notwendige Maßnahmen, aber auch Gesundheitssauffassungen und Emotionen des Patienten spielten hier bisher eine große Rolle.Forschung und Industrie haben sich darum bemüht, immer neue Risikofaktoren zu identifizieren und mit immer intensiveren Maßnahmen unter immer strafferen Zielvorgaben zu behandeln. Dieses Paradigma stößt ebenfalls an seine Grenzen. Bei der großen Bedeutung kardiovaskulärer Erkrankungen müssen wir davon ausgehen, dass die aktuellen Veränderungen sowohl die Arzt-Patient-Beziehung als auch die Organisation der Primärversorgung beeinflussen werden.(Wie vom Gastherausgeber eingereicht)
SummaryIsolated risk factors are now regarded as less important in cardiovascular prevention than global absolute risk, which has been widely debated among clinical epidemiologists. However, the implications for the primary care consultation are less clear. Treating isolated risk factors such as high blood pressure is a complex procedure serving multiple purposes including emotional reassurance.Given recent study results, a change to polypill-like interventions seems likely. These require much less frequent measurements and adjustments and will therefore provide fewer opportunities for interaction between clinicians and patients. How primary care will respond to this paradigm shift is not clear.(As supplied by publisher)