Osteopathische manuelle Behandlung von Scharlach bei Kindern im 19. und 20. Jahrhundert

ZusammenfassungIn mehreren sukzessiven und angepassten Strategien wurde eine Literaturrecherche zum Thema kindliche Infektionskrankheiten allgemein und Scharlach im Besonderen durchgeführt. Eingegrenzt wurde die Suche auf Veröffentlichungen aus dem Zeitraum 19. und 20. Jahrhundert. Anhand der resultierenden Quellen wurden qualitative und quantitative Auswertungen und Ergebnisdarstellungen durchgeführt. Diese beziehen sich auf neun Fragestellungen, die die Publikationshäufigkeit dieser Epoche, die zeitliche Veränderung der Publikationshäufigkeit, behandelte Körperregionen, konzeptuelle osteopathische manuelle Behandlungsansätze, weiterführende und begleitende Maßnahmen, osteopathische spezifische Ätiologien, berichtete Effekte/Prognosen, Anzahl der Behandlungen und Angaben zu Behandlungsintervallen einbeziehen. Die 40 resultierenden Quellen beinhalten 30 Artikel und zehn Buchbeiträge aus den Jahren 1887 bis 1957.Unter den dargestellten osteopathischen Befunden werden eine Vielzahl endogener und exogener Einflüsse auf Organe und Gewebe genannt. Die in den historischen Quellen erwähnten Behandlungskonzepte beziehen u.a. allgemeine unspezifische, regionale wie lokale Behandlungsansätze mit ein. Spezifische osteopathische ätiologische Faktoren lassen sich als prädisponierende Faktoren verstehen. Osteopathische Behandlungen (wie auch Untersuchung/Ätiologien) zeigen Ansatzpunkte eines multirelationalen und kontextabhängigen Verständnisses von Erkrankung und Gesundung. Weiterführende und begleitende Maßnahmen bei einer osteopathischen manuellen Behandlung ähneln der vorantibiotischen schulmedizinischen Vorgehensweise bei Scharlach.

Using several successive and adaptive search strategies, the research for this paper was restricted to childhood diseases of the nineteenth and twentieth centuries, and then further to scarlet fever during this period. The 40 sources used include 30 articles and ten books from the years 1887 to 1957. Based on the selected sources, a qualitative and quantitative analysis was performed and the results are presented. They are related to nine questions, which, among other things, take into account the publication frequency of this epoch, its change over time, treated body regions and underlying, osteopathy-specific etiologies and concepts. A further aspect of the paper focuses on the frequency and duration of the treatments use to treat scarlet fever, accompanying measures and the reported effects.A number of endogenous and exogenous influences on organs and tissues are named in the presented osteopathic findings. Osteopathic concepts also include general, non-specific regional and local treatment approaches. Specific osteopathic etiological factors can be understood as predisposing factors and present starting points for a multi-relational and context-dependent understanding of illness and healing. Additional measures to osteopathic manual treatment are similar to the pre-antibiotic mainstream medical approach to scarlet fever.