Prospektive, randomisierte Pilotstudie zum Vergleich zweier offener Systeme von peripheren Venenverweilkanülen (pVK) mit und ohne Extensionsset im Hinblick auf Komplikationsrate und Liegedauer

Seit 2017 liegen neue Empfehlungen der KRINKO zum Umgang mit pVK vor, in denen die Verwendung von Mandrins zum Verschluss als obsolet bezeichnet wird und bei Verwendung von pVK mit einem Extensionsset gearbeitet werden soll. Letzteres soll häufige Manipulationen am Kanülen-Ansatz verhindern, die zu Irritationen der Venen und zu Komplikationen führen können. Zur Überprüfung dieser Empfehlung wurde in der vorliegenden Untersuchung ein klassisches, offenes System von Venenverweilkanülen (mit Mandrin-Verschluss) verglichen mit einem offenen System mit integrierter Extension. Beide offenen Systeme von pVK wurden in einem randomisierten Studiendesign auf einer hämato-onkologischen Station eingesetzt. Zur Bewertung der beiden Systeme wurden die Liegezeit der Verweilkanülen (Tage) und Komplikationen bzw. Ursachen für einen vorzeitigen Wechsel (Infektionen / Schmerzen / Lageveränderung / Verschluss) erfasst. Insgesamt wurden 154 Patienten in die Untersuchung eingeschlossen, wobei bei 86 Patienten mit Venenverweilkanülen mit Extension verwendet wurden. Im Hinblick auf anthropometrische Daten und Krankenhausaufenthalt waren beide Patientenkollektive vergleichbar. Im Vergleich der beiden pVK-Systeme waren die Liegedauermit 3.13 (1.48) bzw. 3.17 (1.44) nicht unterschiedlich. Im Hinblick auf die Gesamtkomplikationsrate wurde mit 23.8% bei Patienten mit Standardsystem eine ähnlich hohe Rate beobachtet wie beim System mit Extension (31.8%; p = 0.19). Insbesondere zeigten die Raten für Thrombophlebitiden / lokale Entzündungsreaktion (7.2 vs. 8.2%) keinen signifikanten Unterschied zwischen beiden Systemen. Resümierend kann aufgrund der vorliegenden Daten gesagt werden, dass pVK mit Extension gegenüber Standardsystemen bei hämato-onkologischen Patienten keinen Vorteil im Hinblick auf Komplikationsraten und Liegezeit bieten.