Neue Wege zur Evaluierung von patientensicherheitsrelevanten Aspekten: Feedback-Patientensicherheit

ZusammenfassungHintergrundPatientensicherheit ist in aller Munde, und es werden zahlreiche Initiativen gesetzt, um patientenrelevante Prozesse sicherer zu gestalten. Doch wie wurden bislang die eingeführten Sicherheitsmaßnahmen hinsichtlich Effektivität und Nachhaltigkeit bewertet? Ziel dieser Arbeit war daher die Beschreibung der Entwicklung eines Instrumentes zur Beurteilung patientensicherheitsrelevanter Aspekte, die bei vor-Ort-Begehungen auf Stationen, Intensivstationen und im Operationssaal herangezogen werden kann.MethodikEs wurden alle patientensicherheitsrelevanten Richtlinien und Checklisten des LKH-Univ. Klinikum Graz erhoben. In weiterer Folge wurden mögliche Fragen daraus extrahiert, die man bei Beobachtungen in „real-time“ durch Experten vor Ort bewerten kann.ErgebnisseAuf Basis der Recherchen wurden zwei Kriterienkataloge, je einer für Operationssäle und einer für Stationen sowie Intensivstationen erstellt. In weiterer Folge wurden daraus mit Hilfe eines Befragungstools zwei Checklisten generiert, die bei den sogenannten „Feedbacks-Patientensicherheit“ vor Ort von den Beobachtern verwendet werden.SchlussfolgerungOb Richtlinien oder Checklisten, die die Patientensicherheit theoretisch verbessern sollen, vor Ort von den Gesundheitsexperten auch tatsächlich richtig integriert und angewendet werden, kann nur durch direkte Interaktion, also Beobachtung der Prozesse vor Ort, beurteilt werden. Die Checklisten zur Durchführung der Patientensicherheit-Feedbacks sind ein probates Mittel zur Beurteilung der patientensicherheitsrelevanten Prozesse im „real-time“-Modus.

SummaryBackgroundPatient safety has become a hot topic, and there are numerous initiatives ongoing to improve patient-relevant processes. But how can both the effectiveness and sustainability of these initiatives be evaluated? The aim of the present paper was to describe the development of an instrument to assess patient safety aspects which can be used for normal hospital ward and intensive care unit rounds or in the operating room.MethodologyAll relevant patient safety guidelines and checklists of the University Hospital Graz were screened. Subsequently, questions were extracted from these documents which can be used in a checklist for “real-time” ward rounds by local observers.ResultsBased on the document screening two sets of criteria were prepared, one for operating rooms and one for normal hospital wards and intensive care units. Using a survey tool two checklists were then generated on the basis of these criteria, which can be used for the so-called “patient-safety feedback” from the observers.ConclusionWhether guidelines or checklists, which should theoretically improve patient safety, are properly understood and applied as intended by healthcare professionals can only be evaluated by using methods like monitoring the respective processes. The checklists for conducting the so-called “patient-safety feedback” seem to be an effective instrument to assess patient safety-relevant processes in “real-time”.