Qualitätsmessung mit Routinedaten in der gesetzlichen Qualitätssicherung am Beispiel Dekubitusprophylaxe

ZusammenfassungSeit mehreren Jahren wird von unterschiedlichen Akteuren eine Nutzung von Routinedaten für die gesetzliche Qualitätssicherung in Deutschland gefordert. Wesentliche Vorteile der Nutzung von Routinedaten liegen in einer Reduktion des Dokumentationsaufwandes sowie auch in der Möglichkeit zu longitudinalen einrichtungsübergreifenden Analysen begründet. In dem vorliegenden Beitrag wird ein kurzer Überblick über den Stand und aktuelle Entwicklungen von Qualitätssicherungsverfahren unter Einbeziehung von Routinedaten in der gesetzlichen Qualitätssicherung gegeben. Grundsätzliche Vorgehensweisen und Probleme werden am Beispiel des Leistungsbereichs Dekubitusprophylaxe erläutert. Hier konnte der Dokumentationsaufwand für die Qualitätssicherung unter Nutzung von Routinedaten um 9 Millionen Datenfelder verringert werden, während gleichzeitig durch Ausweitung der Grundgesamtheit ein mindestens zehnfacher Zuwachs von potenziell qualitätsrelevanten Ereignissen erreicht wird. In einem Ausblick werden weitere Entwicklungsmöglichkeiten, aber auch Grenzen einer Qualitätsmessung mit Routinedaten diskutiert.

SummaryFor several years, the use of administrative data in mandatory quality measurement has been requested by several stakeholders in Germany. Main advantages of using administrative data include the reduction of documentary expenditures and the possibility to perform longitudinal quality analyses across different healthcare units. After a short introduction, a brief overview of the current use of administrative data for mandatory quality assurance as well as current developments is given, which will then be further exemplified by decubital ulcer prophylaxis. By using administrative data coding expenditures in this clinical area could be reduced by nine million data fields. At the same time the population analysed was expanded resulting in a more than tenfold increase in potentially quality-relevant events. Finally, perspectives, further developments, possibilities as well as limits of quality measurement with administrative data are discussed.