Komplementär- und Alternativmedizin: der Begriff im Licht wissenschaftstheoretischer und -ethischer Überlegungen

ZusammenfassungEntscheidungen über therapeutische Maßnahmen, wie sie von Ärzten, Patienten und Kostenträgern getroffen werden müssen, hängen, zumal in einer von einander widersprechenden Experten dominierten Welt, wesentlich von ihrer Einordnung in einen glaubwürdigen Rechtfertigungskontext ab. Ein Teil dieses „Framings“ erfolgt durch sortierende Begriffe und ihre Untertöne – so auch im Falle sogenannter CAM-Maßnahmen. In diesem Aufsatz werden aus einer primär wissenschaftsorientierten Perspektive Überlegungen zum Umgang mit dem CAM-Begriff und den dahinter stehenden Versorgungsansätzen angestellt.

SummaryDecisions about therapeutic interventions to be made by physicians, patients, and healthcare purchasers essentially depend on their classification in a credible context of justification, especially in a world dominated by contradicting experts. To some extent, this framing is done by sorting terms and their undertones, including the case of so-called CAM measures. In this paper, the authors reflect on ways to deal with the term CAM and the underlying supply-side approaches to healthcare from a primarily science-oriented perspective.