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Häusliche Gewalt bei Patienten – durch medizinische Fachkräfte vermutlich unterschätzt: Eine Vollerhebung bei Dresdner und Chemnitzer niedergelassenen medizinischen Fachkräften und solchen des Dresdner Universitätsklinikums
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Häusliche Gewalt bei Patienten – durch medizinische Fachkräfte vermutlich unterschätzt: Eine Vollerhebung bei Dresdner und Chemnitzer niedergelassenen medizinischen Fachkräften und solchen des Dresdner Universitätsklinikums
چکیده انگلیسی

ZusammenfassungMedizinische Fachkräfte nehmen in der Versorgung von Opfern häuslicher Gewalt eine Schlüsselposition ein. Mit der vorliegenden Untersuchung wurde systematisch die subjektive Wahrnehmung des Problems, der Wissenstand und die Fortbildungsbereitschaft bei sowohl stationär als auch ambulant arbeitenden medizinischen Fachkräften (Ärzte, Pflegekräfte, Hebammen, Psychotherapeuten) in Dresden und Chemnitz mittels Fragebogens erfasst. Von 4886 versendeten Fragebögen konnten 1107 ausgewertet werden (23%). Die Befragten gaben an, in der praktischen Arbeit selten eine Gewaltbetroffenheit ihrer Patienten zu bemerken. Auffällig war die Unbekanntheit von spezialisierten Hilfseinrichtungen bzw. Beratungsstellen. Über 90% der Befragten kannten die Hauptberatungsstelle für Opfer häuslicher Gewalt nicht. Auch wenn einige Anlaufstellen bekannt waren, bestand so gut wie kein Kontakt mit diesen. Als weitere Hauptschwierigkeiten im Umgang mit den Opfern wurden Zeitmangel und die Annahme, die Betroffenen möchten auf die Problematik nicht angesprochen werden, benannt. Mit ihren Möglichkeiten als Helfer war die Mehrzahl unzufrieden. Die Befragten zeigten sich Fortbildungen gegenüber aufgeschlossen.

SummaryMedical staffs have a key role in the adequate treatment of victims of domestic violence. The present study collects self-report data about subjective perception, general knowledge and motivation for further training about domestic violence from medical staff of inpatient and outpatient clinical settings. A questionnaire was developed and sent to doctors, nursing staff, midwives, and psychotherapists working in outpatient clinical settings in Dresden and Chemnitz and in the inpatient departments of the Medical University of Dresden in Saxony, Germany. 1,107 (23%) of 4,886 distributed questionnaires were returned and analysed. The participants reported that they were seldom confronted with the consequences of domestic violence in their clinical practice. The unawareness among staff in specialised care facilities and advisory centres was highly noticeable. More than 90% of the participants did not know the main advisory centre for victims of domestic violence. Even if some facilities were known there was virtually no contact. The majority was not satisfied with the level of support they were able to offer. Further difficulties pointed out by participants included lack of time and the assumption that victims were unwilling to answer questions about domestic violence. The participants also expressed a high demand for further training.

ناشر
Database: Elsevier - ScienceDirect (ساینس دایرکت)
Journal: Zeitschrift für Evidenz, Fortbildung und Qualität im Gesundheitswesen - Volume 105, Issue 6, 2011, Pages 452–458
نویسندگان
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