Weiterbildung mit Inhalt – Bedarfsanalyse zur Konzeption eines überregionalen Schulungsprogramm in der Verbundweiterbildungplus

ZusammenfassungHintergrundIn Deutschland sind Ärztinnen und Ärzte in Weiterbildung (AIW) zumeist mit ihrer inhaltlichen Weiterbildung alleine gelassen. Ziel der hier vorgestellten Bedarfsanalyse war es Anforderungen an ein Weiterbildung-begleitendes Schulungsprogramm zu erheben.MethodenZur Bedarfsanalyse wurde ein kombiniert quantitativ-qualitativer Ansatz gewählt. Für die Ebene des Berufs-/Handlungsfeldes wurden Daten aus einem fortlaufenden Praxisdokumentationsprojekt quantitativ ausgewertet, die Bedürfnisse der AIW wurden qualitativ erhoben.ErgebnisseVon über 120 000 Patienten konnten die häufigsten Beratungsanlässe den dazu gehörenden medizinischen Expertisen (Orthopädie 22,1%, Innere Medizin 17,2%, Dermatologie 12,2% und Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde 11,9%) zugeordnet werden. Der aus den Beratungsanlässen zu folgernde Bedarf an medizinischer Weiterbildung deckte sich mit den qualitativ erhobenen Bedürfnissen der AIW (421 Texteinheiten in den Kategorien „Medizinische Expertise“, „Kompetenzen und Fertigkeiten“ und „Reflexion“).SchlussfolgerungenDie vorliegende Bedarfsanalyse zeigt, dass ein Einbeziehen der AIW nah an deren Bedürfnissen und Daten aus der Versorgungsforschung einen wichtigen Beitrag zur Weiterbildung im Fach Allgemeinmedizin leisten. Darüber hinaus können die Ergebnisse der Analyse eine Basis bilden für die Konzeption von weiterbildungsbegleitenden Schulungsprogrammen. Mit dem Schulungsprogramm der Verbundweiterbildungplus finden diese Erkenntnisse bereits Eingang in eine praktische Umsetzung.

SummaryBackgroundIn Germany content-related vocational training mostly is the responsibility of the trainees themselves. The aim of this needs assessment is to explore the requirements of a longitudinal training course in vocational training.MethodsA combined quantitative-qualitative needs assessment was chosen. We used data of a continuous record keeping system in primary care to assess the occupational field, and the needs of vocational trainees were explored in a qualitative survey.ResultsData of more than 120,000 consulting problems in primary care were attributed to different medical expertises by frequency (orthopaedics 22.1%; internal medicine 17.2%; dermatology 12.2%; ear, nose, and throat medicine 11.9%). They revealed a high concordance between the needs derived from the consulting problems and the vocational trainees’ needs identified in the qualitative survey (421 text units in the categories: medical expertise, competencies and skills and reflection on one's own performance).ConclusionThe results of this needs assessment demonstrate the importance of vocational trainees’ needs and the findings of health services research for improvement of content-related vocational training. Furthermore, the results form the basis for longitudinal training courses in vocational training, as shown in the approach of the training course within the training programme Verbundweiterbildungplus.