Triage – (medizin-)rechtliche Implikationen

ZusammenfassungSchadensereignisse mit einer großen Anzahl von Erkrankten und Verletzten erfordern eine besondere rettungsmedizinische Logistik. Wegen eines in der Regel vorhandenen Missverhältnisses von zur Verfügung stehenden Kräften und Mitteln des Rettungsdienstes einerseits und einer ungewissen Anzahl von Patienten andererseits ist es dringend notwendig, vorhandene Kapazitäten des Rettungsdienstes so effektiv wie möglich zu nutzen, um einer möglichst großen Zahl von Patienten die notwendige rettungsdienstliche Hilfe gewähren zu können. Dies erfordert jedoch, nach abstrakten Kriterien die Patienten zu sichten und eine medizinische (ärztliche) Einstufung nach Indikation und Dringlichkeit der medizinischen Hilfeleistung vorzunehmen. Diese medizinische Einstufung ist eine originäre Aufgabe des Leitenden Notarztes (LNA). Das Ergebnis der medizinischen Einstufung wird in der Verletzten-Dokumentation (Verletzten-Anhängekarte) dokumentiert.

SummaryIncidents with a large number of diseased and injured people (i.e., mass casualty incidents) require special medical logistics. Due to the disproportion between the unknown number of patients and the limited number of medical personnel and equipment, there is an urgent need to use available resources to their full extent so that the largest possible number of patients can receive the emergency care they need. This, however, requires a medical categorisation of patients based on the indication and urgency of their medical treatment. This process of prioritising is the primary task of the senior emergency physician. The result of this so-called triage is being documented on triage tags.