Messung der Lebensqualität als Methode der Nutzen-Schaden-Abwägung?

ZusammenfassungDer Messung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität kann in der Abwägung des Nutzens- und Schadens medizinischer Maßnahmen eine große Bedeutung zukommen. Speziell die präferenzbasierten Methoden der Lebensqualitätsmessung eignen sich wegen der Zusammenfassung der Messergebnisse zu einem Lebensqualitätsindex besonders gut zur quantitativen Analyse. Anhand zweier Beispiele aus Studien über Krebserkrankungen und multiple Sklerose werden im vorliegenden Beitrag Ansätze verglichen, in denen Lebensqualitätsdaten aus eigenen Studien bzw. aus externen Quellen verwendet werden. Es wird gezeigt, dass Lebensqualitätsdaten in der konkreten Anwendung wichtige Informationen zur quantitativen Abwägung der Nutzen-Schaden-Relation liefern können. Lebensqualitätsdaten können darüber hinaus in komplexere Ansätze der Entscheidungsanalyse für multiple Kriterien einbezogen werden.

SummaryMeasurement of health-related quality of life can play a major role in benefit-risk assessment. Preference-based methods for measuring quality of life where data are aggregated into a single quality of life index are particularly well suited for use in quantitative analysis. Using two examples from research on cancer and multiple sclerosis, this paper compares approaches in which quality of life data from genuine studies or from external sources is used. It will be demonstrated that quality of life data can provide relevant information for quantitative benefit-risk assessment in applied research. In addition, quality of life data may be included in more complex approaches of multi-criteria decision analysis.