Congenital defects in a highly inbred wild wolf population (Canis lupus)

In wild populations negative effects from inbreeding are usually difficult to assess. The contemporary Scandinavian wolf population (Canis lupus) was established in 1983. With only three founders this population, with approximately 100 individuals, exhibits lower genetic variability than the neighbouring eastern population. Congenital malformations of the backbone were found in this highly inbred population. This study assesses the frequency and morphology of vertebral malformations within the Scandinavian wolf population and compares this with two reference populations. We discuss the etiology of malformations, how they may affect individuals and viability for the population. The frequencies of lumbosacral transitional vertebrae were higher in the small contemporary population than in the eastern reference population. Certain other defects were not found in the reference populations. This study demonstrates malformations that may have a negative impact on the Scandinavian wolf population and be an indication of inbreeding depression. For the conservation of this endangered population, we assert that immigration of wolves from eastern populations is essential.

ZusammenfassungAngeborene Defekte in einer stark durch Inzucht geprägten wilden Wolfspopulation (Canis lupus)In Wildpopulationen sind durch Inzucht hervorgerufene negative Effekte generell schwer festzustellen. Die heutige skandinavische Wolfspopulation (Canis lupus) etablierte sich 1983. Diese Population mit einer Größe von etwa 100 Tieren weist mit nur 3 Stammtieren eine geringere genetische Variabilität auf als die benachbarte östliche Population. Bei Tieren dieser stark durch Inzucht geprägten Population sind erblich bedingte Missbildungen der Wirbelsäule festgestellt worden. Vorkommen und Morphologie vertebraler Missbildungen innerhalb der skandinavischen Wolfspopulation werden in dieser Publikation abgeschätzt und mit zwei Referenz-Populationen verglichen. Es wird die Äthiologie der Missbildungen hinsichtlich der Frage diskutiert, wie diese die Tiere und die (Über-)Lebensfähigkeit der Population beeinflussen. Lumbosakrale Übergangswirbel traten in der gegenwärtigen kleinen Population häufiger auf als in der östlichen Referenz-Population. Gewisse Defekte wurden in der Referenz-Population nicht festgestellt. Diese Publikation zeigt Missbildungen auf, die möglicherweise einen negativen Einfluss auf die skandinavischen Wolfspopulationen haben und ein Indikator für eine Inzuchtdepression sein könnten. Für den Erhalt dieser gefährdeten Population wird eine Immigration von Wölfen aus der östlichen Population als essentiell angesehen. Dieser Ansatz zur Beurteilung von Effekten durch Inzucht bei Wild(tier)populationen bietet sich auch für andere gefährdete oder von Inzucht geprägten Säugetieren an.