Periprothetische Zysten nach S.T.A.R.-Sprunggelenkendoprothese

ZusammenfassungDer endoprothetische Ersatz des oberen Sprunggelenkes (OSG) hat als operative Alternative zum jahrzehntelangen Goldstandard der OSG-Arthrodese in den letzten Jahren zahlenmäßig erheblich an Bedeutung zugenommen. Komplikationen der OSG-Endoprothetik sind hinlänglich bekannt, die häufigsten sind dabei die aseptische Lockerung und Wundheilungsstörungen. Die Beobachtung des gehäuften Auftretens periprothetischer Zysten (PPZ) in den vergangenen Jahren gab Anlass zu einer retrospektiven Studie des eigenen Patientengutes. Im Zeitraum von Oktober 2001 bis November 2009 wurden 141 Primärimplantationen (Typ S.T.A.R.-Prothese, zementfrei) durchgeführt. Die postoperativen Röntgen-Verlaufsserien aller Patienten mit einem radiologischen Beobachtungszeitraum von mindestens 24 Monaten (n = 100) wurden analysiert. Der mittlere Beobachtungszeitraum dieses Kollektivs betrug 50 Monate. Bei 43 von 100 Patienten zeigten sich radiologisch Hinweise auf eine Zystenbildung (43%). Die Zysten waren 26mal im Talus lokalisiert, 17mal in der Tibia, 2mal in der Fibula. In 6 dieser Fälle (6% des Gesamtkollektivs) wurden bisher Zystenauffüllungen wegen Beschwerden und/oder erheblicher Größenprogredienz der Zyste durchgeführt. Alle anderen Patienten sind im bisherigen Follow up asymptomatisch. Die mittlere Beweglichkeit der Patienten mit PPZ betrug klinisch 32,5°, der mittlere AOFAS Score 85,3 Punkte. Die mittlere Beweglichkeit der Patienten ohne PPZ lag hingegen bei 28,5°, der mittlere AOFAS Score bei 74 Punkten. Patienten mit PPZ hatten somit eine statistisch signifikant höhere mittlere Beweglichkeit und einen statistisch signifikant höhere mittleren AOFAS Score als Patienten ohne PPZ. Keine Prothese war gelockert oder disloziert. Abrieb war weder makroskopisch noch histologisch bei den revidierten Fällen nachweisbar. Die Ergebnisse dieser retrospektiven Analyse und die klinisch-prognostische Wertigkeit periprothetischer Zysten werden mit dem aktuellen Stand der Literatur diskutiert.

SummaryTotal ankle replacement (TAR) has become an increasingly performed surgical procedure in recent years and provides an alternative to the long-standing gold-standard of arthrodesis for treatment of ankle arthritis. Complications of TAR are still known. The major complications associated with failure of TAR are loosening of the components and insufficient wound repair. Due to the finding of periprosthetic cysts (PPC) in the Follow up we evaluated 141 primary cementless S.T.A.R.-TARs postoperatively, which were performed between October 2001 and November 2009. We analyzed all patients with a radiological Follow up of at least 24 months (n = 100). The mean Follow up period was 50 months. A total of 43 of 100 patients (43%) showed radiological signs of cystic formation. PPC were located 26 times in the Talus, 17 times in the Tibia and twice in the Fibula. 6 patients (6%) underwent surgical revision because of enlargement of the cyst and/or pain. This group of 43 patients had a mean range of motion of 32,5°. The mean AOFAS hindfoot score was 85,3 points. The group of patients without PPC had a mean range of motion of 28,5° and a mean AOFAS hindfoot score of 74 points. Thus patients with PPC had a statistical significant higher mean range of motion and a statistical significant higher mean AOFAS-score. There was no component loosening, polyethylene wear debris was not detectable macroscopically and in histopathological examination. The results and the clinical-prognostic value of PPC are discussed in the context with the current literature.