Blutprodukte und Transfusion: Teil I: Grundlagen

ZusammenfassungFür eine systematische Betrachtung der Substitution von Blutprodukten sind vor allem pathophysiologische Grundlagen erforderlich. Die Substitution von Sauerstoffträgern mit Erythrozytenkonzentraten ist erforderlich, wenn ein kritischer Mangel erkannt wird, der bei Gesunden bei einem Sauerstoffangebot noch bis unter 5 ml/kg/min unproblematisch sein kann. Hält eine Blutung an, oder wird sie unterhalten von einer Gerinnungsstörung, ist eine zügige zielgerichtete Substitution angezeigt. Mit bettseitig verfügbaren Geräten kann eine solche Behandlung wahrscheinlich schneller umgesetzt werden als mit herkömmlichen Gerinnungstesten. Die Kontrolle der Randbedingungen für eine effektive Hämostase (pH, Temperatur, Ca2+) ist hierbei ebenso wichtig wie die Substitution mit FFP (fresh frozen plasma), Thrombozyten- (TK) und Faktorenkonzentraten, der Fibrinolysehemmung und dem rekombinanten Faktor VIIa (rFVIIa). Die Hämotherapie ist aufwendig und bindet in Akutsituationen viel Personal. Rechtliche, organisatorische und abrechnungsrelevante Aspekte runden die Grundlagen des ersten Teils ab.

SummaryBasic knowledge in pathophysiology is necessary for a systematic consideration of blood product substitution. Substitution of oxygen carriers by donation of erythrocyte concentrate will be necessary if oxygen delivery falls below a critical level of about 5 ml/kg/min in healthy people. In case of persisting bleeding or bleeding supported by coagulopathy, an immediate target-controlled substitution will be required. Bed-side available testing would probably be better in implementing such a substitution than usual coagulation tests. For effective coagulation, control of conditions such as pH, temperature and amount of free calcium are as important as substitution of FFP, replacement of thrombocytes and coagulation factor, inhibition of fibrinolysis and donation of recombinant factor VIIa.Hemotherapy in acute bleeding is time- and personell-consuming. Judicial, organizational and accounting aspects will complete the basic information of part I.