Shared decision making in Argentina in 2017

Argentina is a high-middle income country located in Southern South America with an estimated population of 44 million inhabitants. The epidemiological profile of the population is characterised by an increase of non-communicable diseases. The health system is heterogeneous, fragmented and loosely integrated. There are no unified research agenda or government initiatives encouraging the implementation of and research on shared decision making (SDM). Progress has been made lately to respect patient autonomy through the enactment of the 'Patients' Rights Act', which expressly enshrines the right of patients to get information as a key element of decision-making.To our knowledge, the team at the Department of Family and Community Medicine of the Hospital Italiano de Buenos Aires is the only one working on shared decision making in Argentina. This department carries out research, medical undergraduate and graduate training, and clinical practice implementation activities through strategies aimed at professionals and patients alike.We face some challenges regarding SDM, such as: 1) the fragmentation and the heterogeneity of the local health system; 2) we are a small group of people working on this topic who, simultaneously, have care, management, teaching and research responsibilities; 3) we have no government support and project funding is scarce; 4) due to the geographic location of the country, we must make a great effort in order to attend events on the state of the art in SDM.Given the current state of our health system, we believe the government is not likely to encourage, implement or research on SDM in the short term. Our group will continue to work on the local initiative and also to instil it in other interested groups.

ZusammenfassungArgentinien mit geschätzt 44 Millionen Einwohnern liegt im Süden Südamerikas und gehört zu den Ländern mit mittleren bis hohen Einkommen. Was die Gesundheit der Bevölkerung betrifft, so zeichnet sich das epidemiologische Profil durch einen Anstieg nichtübertragbarer Erkrankungen aus. Das Gesundheitssystem ist heterogen, fragmentiert und nur lose integriert. Es gibt weder eine einheitliche Forschungsagenda noch staatliche Initiativen zur Förderung der Implementierung von partizipativer Entscheidungsfindung und diesbezüglicher Forschung. Durch das Inkrafttreten des Patientenrechtegesetzes („Ley de derechos de los pacientes“) wurden in jüngster Zeit deutliche Fortschritte im Hinblick auf die Achtung der Patientenautonomie erzielt. In diesem Gesetz ist das Recht der Patienten auf Information und Aufklärung als Schlüsselelement der Entscheidungsfindung ausdrücklich verankert worden.Nach unserem Wissensstand ist die Abteilung für Allgemein- und Familienmedizin am Hospital Italiano de Buenos Aires die einzige in Argentinien, an der partizipative Entscheidungsfindung (PEF) derzeit thematisiert wird. Diese Abteilung forscht, bildet Studierende der Medizin im Grund- und Hauptstudium aus und widmet sich der Implementierung von PEF in der klinischen Praxis unter Einsatz von Strategien, die gleichermaßen auf Fachkräfte wie auch Patienten abzielen.Bei der Implementierung von partizipativer Entscheidungsfindung begegnen wir verschiedenen Herausforderungen: 1) der Fragmentierung und Heterogenität im örtlichen Gesundheitswesen; 2) dem Umstand, dass das Team, das sich mit diesem Thema befasst, nur aus wenigen Mitgliedern besteht, die gleichzeitig in der medizinischen Versorgung, im Management sowie in Lehre & Forschung tätig sind; 3) dass wir von Regierungsseite keine Unterstützung erhalten und dass die Mittel zur Finanzierung von Projekten knapp sind; 4) dass die Teilnahme an Veranstaltungen zum aktuellen Stand der partizipativen Entscheidungsfindung aufgrund der geografischen Lage unseres Landes mit großen Aufwand verbunden ist.Angesichts des aktuellen Zustands des Gesundheitswesens in unserem Land halten wir es für eher unwahrscheinlich, dass die Regierung die Umsetzung von partizipativer Entscheidungsfindung oder Forschung auf diesem Gebiet in naher Zukunft fördern wird. Unsere Gruppe wird diese lokale Initiative weiter fortführen, auch mit dem Ziel, andere interessierte Gruppen anzusprechen.